Jugendliche „bereit für die Zukunft“
13.05.10
Praktikum bei Firmen war ein Erfolg
Am 3. Mai fand in der Aula des „Johannes Honterus“ Lyzeums Kronstadt/Brasov die Abschlussveranstaltung der Initiative „Fit for future“ („Bereit für die Zukunft“) statt. Die Schüler der 12. Klassen, die im März an einer Praktikumswoche in Kronstädter Firmen teilgenommen hatten, präsentierten ihren Schulkollegen und Lehrern sowie den Firmenvertretern ihre Erfahrungsberichte und bekamen ausführliches Feedback.
„Fit for future“ wurde vom Deutschen Wirtschaftsclub Kronstadt (DWK) in Zusammenarbeit mit der Leitung des Honteruslyzeums und mit Unterstützung seitens des Generalschulinspektors Dorel Agache vom Kreisschulamt und des Kronstädter Deutschen Jugendforums durchgeführt und gab den Schülern die Möglichkeit, in die Arbeit verschiedener Unternehmen eingeleitet zu werden.
Der DWK hatte das Projekt schon im Dezember vorgestellt. Anfang Februar präsentierten die Firmen (Caditec, Elmas, INA Schaeffler, Miele, Preh, Reinert, Romtelecom, Stabilus und Trus, alle Mitglieder des DWK) ihr Angebot. Anhand ausführlicher Unterlagen, die unter Anweisung des Jugendforums und der Firma Miele von den Jugendlichen vorbereitet worden waren, übermittelte ein Lehrerausschuss die besten Bewerber an die Firmen. Hier stand eine Woche lang die Praxis im Vordergrund: die jungen Praktikanten durften zusammen mit Fachleuten und Angestellten ganz konkret an der Arbeit mitmachen.
Die Auswertung am 3. Mai war die letzte Phase der diesjährigen Auflage von „Fit for future“. Schuldirektor Helmuth Wagner begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei den Firmen, die einem Drittel der Zwölftklässler ihre Türen geöffnet hatten. Anschließend zeigten Schülergruppen Präsentationen über ihre Praktikumswoche. Sie waren über die Besuche der verschiedensten Unternehmensabteilungen wie Projektion, Buchhaltung, Human-Ressources und Produktion offensichtlich begeistert und erzählten über den Produktionszyklus, die Logistik, die Projektionsprogramme, die wesentliche Rolle der Teamarbeit und der Kommunikation mit den Kunden sowie über die Kompetenzen, die in einer Firma Erfolg bringen. Eine Schülerin sagte: „Wir fühlen uns nun besser vorbereitet für was uns erwartet. Wir haben Zuversicht und Optimismus für die Zukunft mitgenommen.” Die Schüler sprachen frei und selbstbewusst und machten einen überraschend erwachsenen und lockeren Eindruck.
Die Praktikanten der Firma Preh brachten Autobestandteile mit und erklärten deren Funktionieren, diejenigen von INA Schaeffler zeigten dem Publikum Fotos mit Wälzlager. Von Miele nahmen die Jugendlichen auch Marketing-Kenntnisse mit sowie das Motto „Qualität bedeutet, dass die Wünsche der Kunden erfüllt werden“. Bei Romtelecom waren die Schüler über die Call Centers und die motivierende Stimmung im Team begeistert. Ganz konkret in die Fleischproduktion integriert wurden die Praktikanten von Reinert. Die Gruppe von Caditec, die ihre Präsentation in deutscher Sprache vorbereitet hatte, erklärte, wie sie ganz allein, von der Projektion bis zur konkreten Erstellung ein Bestandteil erarbeitet hatte.
Dass das Praktikum auch für die Unternehmen wichtig war, zeigte die Anwesenheit fast aller Firmenleiter in der Aula. Sie berichteten, dass die Schüler erfreulicherweise großes Interesse und eine entsprechende Haltung gezeigt haben und durch viele Fragen möglichst gründlich über die Arbeit der Unternehmen lernen wollten. „Sie sind sehr aufgeschlossen und haben die Zeit gut genutzt. Hoffentlich haben sie auch die Berufe entdeckt, die ihnen gefallen oder eben nicht gefallen, sodass sie weiterhin informierte Entschlüsse fassen können”, sagte eine Firmenvertreterin.
Es gab auch Vorschläge für die Weiterentwicklung des Projektes: ab 2011 sollen die 11. Klassen miteinbezogen und die Praktikumszeit verlängert werden. Die Beteiligten waren sich einig, dass die Annäherung des Schulsystems an die Wirtschaft sehr vorteilhaft ist, sowie die Vervollständigung der Theorie durch den Kontakt zur Praxis, und dass das Projekt zumindest auf Kreis- wenn nicht Landesebene erweitert werden sollte.
DWK-Vorsitzender Werner Braun sagte abschließend, dass das Pilot-Programm für die sechs beteiligten Firmen und die 35 Schüler ein Erfolg war. Die konkrete Hilfe in der Bewerbungsvorbereitung sowie der Einblick in die Berufswelt kamen bei den Schülern sehr gut an. Fragen wie „Was machen eigentlich die verschiedenen Experten oder Arbeiter?”, „Welches sind die Voraussetzungen, die mein Beruf erfordert?”, „Welches ist mein Wunschberuf?” können nun bewusster beantwortet werden. Jedoch gab es zusätzliche drei Firmen, die ebenfalls Praktikumsplätze angeboten hatten und für die nicht rechtzeitig Praktikanten gefunden wurden. Stabilus, Elmas und Trus sollen bei der nächsten Auflage berücksichtigt werden. Denn, wie die Schlussfolgerung des Nachmittags lautete: „Es lohnt sich, den Kindern mehr Raum für ihre Entfaltung zu schaffen.”
Christine Chiriac
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