Klassisches Thema, visionäre Aufführung
26.11.09
Im Rahmen des Kronstädter Opern-, Operetten- und Ballettfestivals war die Aufführung von „Romeo und Julia” am Samstag, dem 21. November, bestimmt das gewagteste Programm. „Theater-Tanz in einem Akt” lautete der Untertitel der Produktion - eine Reformulierung des Theaterstückes von Shakespeare, für dessen Inszenierung und Choreographie der Künstler Peter Uray aus Ungarn zeichnet. Darsteller waren Tänzerinnen und Tänzer vom „M-Studio” aus Sanktgeorgen/Sfântu Gheorghe. Das „M” steht, laut Plakat, für „Movement”, „Bewegung” – und tatsächlich war die einzigartige Aufführung der so bekannten Liebesgeschichte voller Dynamik und Empfindsamkeit. Ein sehr einfacher Dekor und schwarzgraue Kostüme ließen die Aufmerksamkeit des Publikums sich auf die Bewegung und die Musik konzentrieren. Tanz, Geste und Schauspiel ohne Worte unterstrichen in stets überraschender Weise die kochenden Gefühle von Liebe, Hass, Leidenschaft, Trauer, Rache und Versöhnung, die sich auch in den musikalischen Fragmenten mit dissonanten Harmonien und prägnanten Rhythmen widerspiegelten.
Die Darsteller sind Absolventen der Theaterfakultät aus Klausenburg/Cluj oder junge Schauspieler, die seit etwa drei Jahren im M-Studio sowohl experimentelle Aufführungen als auch moderne Neuinszenierungen klassischer Werke einüben. Dabei bleibt die Erweiterung der technischen Mittel im Theater und Theater-Tanz von zentraler Bedeutung. Die erstklassige Aufführung von „Romeo und Julia“ kann bestimmt mit großem Erfolg auf jeder europäischen Bühne gezeigt werden.
Am kommenden Wochenende lädt die Kronstädter Oper zum festlichen Abschluss der diesjährigen Auflage des Festivals ein. Gleich zwei Premieren von Donizettis „Elisir d’amore”, in verschiedenen Rollenbesetzungen stehen im Programm, am Samstag- und Sonntagabend jeweils um 18.30 Uhr.
Christine Chiriac
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