MEINUNGEN
07.01.10
Parkplätze außer Kontrolle
Kronstadt zählt gegenwärtig eine Bevölkerung von 270.000 Personen, der Großteil davon lebt in den Plattenbauten der neuen Wohnviertel die vor der Wende gebaut wurden. Und da damals auch an den Bauflächen gespart wurde, sind keine Garagen oder Parkplätze gebaut oder eingerichtet worden. Es stimmt, auch die Zahl der Wagenbesitzer war geringer, aber doch in ständigem Steigen begriffen. Die Jahre nach der Wende brachten auch diesbezüglich eine explosionsartige Entwicklung mit sich, so dass das Bürgermeisteramt sich genötigt sah, eine Lösung zu finden. In allen Stadtvierteln wurden in den letzten drei Jahren rund 25.000 Parkplätze eingerichtet. Dafür wurden oft auch Grünflächen geopfert, Gehsteige wurden geschmälert um auch so der Parkplatzplage ein Ende zu setzen. Allein dieses Jahr wurden 19.000 Parkplätze eingerichtet. Bedenkt man, dass im Stadtgebiet 87.881 Verkehrsmittel - davon mehr als die Hälfte Pkw - in diesem Jahr registriert waren, ist leicht berechenbar, wie viel Nachholbedarf es diesbezüglich gibt. Oft gab es kritische Meinungen seitens der Stadtbewohner, da manche Grünfläche oder Bäume diesen weichen mussten. Anderseits hat das Bürgermeisteramt parallel eine Aktion für Baumanpflanzungen gestartet, laut der die Grünfläche und Anzahl der Bäume pro Stadtbewohner in einem guten Prozentsatz stehen.
Der Stadtrat hat ein besonderes Reglement für die Nutzung der Parkplätze angenommen dem sich die Anrainer fügen müssen. Diese werden an die Bewohner des jeweiligen Wohnblocks oder aus dem unmittelbaren Umfeld vermietet, man kann eine im Stadtgebiet akzeptierte Sperrvorrichtung anbringen. Auf den ersten Blick scheinen die Dinge in Ordnung zu sein. Doch benutzen weiterhin zahlreiche Personen derartige Parkplätze ohne einen Mietvertrag abzuschließen, Transportfahrzeuge werden auf diesen abgestellt was Unmut bei denen auslöst, die legal einen Parkplatz benutzen. Auch müsste die Gemeinschaftspolizei immer wieder Kontrollgänge auf diesen Parkplätzen vornehmen, um Tatbestände zu ahnden die laut anderen Beschlüssen das Stadtrates untersagt sind. Einige Wageneigentümer führen da Reparaturen an den Autos durch, lassen Öl abfließen, waschen den Wagen und das bei großer Lautstärke der Boxen, ohne an die Ruhe der Bewohner zu denken. Kinder werden nicht entsprechend beaufsichtigt und spielen zwischen den abgestellten Wagen, fügen dabei diesen Schaden zu. Und dann stellt man sich berechtigt die Frage, weshalb Inspektoren des Bürgermeisteramtes die in ihrem Programm auch Rundgänge durch die Stadtgebiete haben, oder Gemeinschaftspolizisten, da nie nach dem Rechten sehen um derartige Dinge zu verhindern. Die auferlegten Geldstrafen würden zu mehr Disziplin führen, anderseits auch die Stadtkasse aufstocken. Und wo stellen die Ortsfremden ihre Wagen ab besonderes im Stadtzentrum wenn die meisten Parkplätze vermietet wurden? Es gibt noch viele diesbezüglich nicht gelöste Fragen.
Dieter Drotleff
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