Moderne Sprungschanzen in Rosenau
28.07.11
Modellprojekt für Nachwuchsförderung im Skispringen
Drei Sprungschanzen gibt es bereits im Carbunarea-Tal bei Rosenau/Râsnov. Sie haben den Konstruktionspunkt (K) bei 15, 35 und 64m, sind also kleine Schanzen, geeignet vor allem für Training und Kinderwettbewerbe. Das ist nicht zufällig, denn diese Anlage ist mit Finanzierung des OMV-Konzerns im Rahmen des Programms „Move & Jump“ entstanden. 2007 wurde eine Partnerschaft zwischen dem österreichischen Ölkonzern und dem rumänischen Ski- und Biathlon-Verband abgeschlossen. „Dieses Projekt ermöglicht Kindern und Jugendlichen in Rumänien die Ausübung des Skisprungsports, indem Sport und Schule kombiniert werden. Mit Unterstützung der OMV beim Aufbau der Infrastruktur und dem Transfer von Know how sollen rumänische Athleten innerhalb der nächsten 10 Jahre zur Weltspitze vorstoßen“, heißt es auf der OMV-Webseite.
Dass da nicht zu viel versprochen wird, beweist ein Blick auf die aktuelle Wertung in der Kinder-Vierschanzentournee im Skispringen die in Hinzenbach und Bischofshofen (Österreich) sowie in Reit im Winkel und Berchtesgaden (Deutschland) ausgetragen wird. Nach den ersten beiden Etappen führt Ioana Boeriu in ihrer Alterskategorie (11 Jahre); auf Platz drei befindet sich Diana Trîmbitas; bei den Jungen (10 Jahre) führt Radu Pacurar; Andrei Feldorean (11 Jahre) ist Zweiter. Bei allen wird vermerkt „Romanian Ski Team“. Das rumänische Nachwuchsteam schlägt sich hervorragend in diesem internationalen Vergleich, wo in der Regel die Österreicher dominieren.
Im Hinblick auf das Olympische Winterfestival der europäischen Jugend das 2013 zum Teil auch in Rosenau ausgetragen wird, ist da auch der Bau einer K90-Sprungschanze vorgesehen. Damit wird die Rosenauer Sportbasis auch für internationale Wettbewerbe interessant, zumal in diesem Teil Europas solche Anlagen noch Seltenheitswert haben. In unmittelbarer Nähe zu den Sprungschanzen gibt es einen Schießstand sowie Laufbahnen für die Biathlon-Wettbewerbe. Erstmals in Rumänien wird somit auch das Abhalten von Wettbewerben in der nordischen Kombination (Skispringen + Skilanglauf) möglich sein.
Noch wird es rund eineinhalb Jahre dauern, bis dieser Sportkomplex komplett fertig ist. Das setzt noch Folgendes voraus: ein Turm für die Sprungrichter, Fahrstuhl, Flutlichtanlage, ein kleiner Stausee für das notwendige Wasser für Schneekanonen, Zufahrtswege samt Parkplätze. Wettbewerbe auf den kleinen Schanzen sind aber auch früher möglich - sie sind mit Kunstrasenmatten belegt, so dass auch im Sommer Wettbewerbe und Trainingslager abgehalten werden können. Nachfragen dafür soll es bereits aus Bulgarien geben - statt wie bisher bis nach Österreich zu reisen, ist der Weg nach Rumänien günstiger, um da Training und Landesmeisterschaft abzuhalten.
Rosenau, das im Skilanglauf und Biathlon schon manchen Landesmeister gestellt hat, wird somit im rumänischen Wintersport an Bedeutung viel hinzugewinnen, was für diese Burzenländer Kleinstadt auch wirtschaftliche und touristische Vorteile mit sich bringt.
Ralf Sudrigian
Die ersten Sprungschanzen sind da, bald wohl auch die Sportler, Schiedsrichter und Zuschauer.
Foto: der Verfasser
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