Philologie in Kronstadt
16.04.09
Vor zehn Jahren habe ich, im Rahmen dieser Germanistik-Tagungen, über einen Schriftsteller gesprochen, der durch biographische Umstände wie auch durch die gesamte Schreibtischarbeit seiner letzten Jahre zum Kronstädter wurde.
Der Bezug zu Kronstadt ist mir auch heute wichtig. Deshalb würde ich bitten: Beziehen Sie alles, was im Zusammenhang mit diesem Studienband - dieser Festschrift - gesagt wurde, auf die Stadt, in der das Buch entstanden ist, auf die Kronstädter „Transilvania"-Universität, auf die gastliche Einrichtung, in der die Germanistik- Tagungen abgehalten werden.
Diese Symposien einzuberufen und für ihren reibungslosen Verlauf zu sorgen, erfordert viel Einsatz durch den „Fremdsprachen- und Literaturlehrstuhl". Umsicht und Mühe werden in hohem Maß der Kathederchefin abverlangt wie auch ihren Kolleginnen (und Kollegen?). Sind die Treffen aber im Gang, dürfen Veranstalter und Teilnehmer Genugtuung darüber verspüren, dass die Begegnungen stattfinden. Sie sind zu einer stabilen Einrichtung geworden, über deren Fortdauer im Lauf eines Jahrzehnts der von Carmen Elisabeth Puchianu gebotene Rückblick in der „Festausgabe" des Vorjahres Aufschluss gibt.
Philologie in Kronstadt - solches hat lange Zeit zu den dem Ortsspezifikum angeblich wenig angemessenen Ansinnen gehört, zu vermeintlich wirklichkeitsfremden Wunschvorstellungen. Vor einem halben Jahrhundert galt die von Industrie, von Handel und Tourismus dominierte Stadt im Bildungsbereich am ehesten für Techniker geeignet, was zählte, waren Maschinenbau und Forstwirtschaft. Für humanistische Wissenschaften bestanden hier offenbar weder die materiellen noch die geistigen Voraussetzungen.
Falsch, wie man sah, die Stadt mit ihren humanistischen Traditionen, ihrem kulturellen Potenzial war sehr wohl in der Lage, zu einem Hochschulzentrum mit komplexer Struktur ausgebaut zu werden.
Was von Kronstädter Einrichtungen der Forschung ausgeht, soll dieser Stadt und ihrem Ansehen zugute kommen. Eine neue Ausgabe der „Kronstädter Beiträge zur germanistischen Forschung" ist daher eine Schrift zu Ehren der Stadt und eine Würdigung jener, von denen hierorts geistige Impulse ausgehen. Dies ist die eigentliche Bestimmung des präsentablen Bandes.
Joachim Wittstock
(Auszug aus der Dankesrede für „Kronstädter Beiträge zur germanistischen Forschung, Band XI – Festschrift für Joachim Wittstock“, abgestattet zu Beginn der „XII Internationalen Tagung Kronstädter Germanistik“, 26. März 2009, im Gästehaus „Casa Sperantei“, Kronstadt)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
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Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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