Quantität statt Qualität
25.06.09
Immer mehr Eltern entscheiden sich für einen fremdsprachigen Kindergarten, mit der Behauptung, ihren Kindern eine bessere Zukunft sichern zu wollen.
Mit dem Abbau der Grenzen zwischen den Ländern, ist auch die Sichtweise der Menschen weiter geworden. Wer bis jetzt das Beherrschen einer Fremdsprache für unwichtig hielt, muss nun einsehen, dass der Gebrauch einer zweiten oder dritten Sprache unvermeidlich ist.
Nicht umsonst besagt das Sprichwort: „Wie viele Sprachen du sprichst, so viele Male bist du Mensch!“
Das rumänische Schulwesen versucht dem wachsenden Interesse und den Erwartungen im Bereich Fremdsprachenunterricht nachzukommen.An pädagogischen Alternativen mangelt es nicht, es gibt unterschiedliche Arten, wie man dem Kind eine Fremdsprache beibringen und es auf das Leben vorbereiten kann. Beliebt und erfolgreich lassen sich jene Methoden nennen, die das Kind in den Mittelpunkt stellen.
Diese pädagogische Sichtweise achtet das Individuum, die Persönlichkeit des Kindes, seine Bedürfnisse stehen im Vordergrund.
Jedes Kind soll die Möglichkeit haben seine Fähigkeiten, Fertigkeiten zu entwickeln, seine Persönlichkeit vielfältig entfalten zu dürfen. Um diese Ziele zu erreichen, braucht man ein offenes, kindzentriertes und praxisorientiertes Unterrichtssystem.Die alternative Pädagogik ist individuumorientiert, sie soll sowohl die Unterschiede von Person zu Person beachten, als auch ein aktives, dynamisches Lehren und Lernen sichern. Dabei ist die Sinndeutung des Lehr- und Lernprozesses nicht zu vergessen.
Die Pädagogen sollen vielseitig sein, damit sie das Interesse der Kinder wecken und ermöglichen, dass die Kinder durch Erfahrungen und Erlebnisse ihre Kenntnisse erweitern. Das Kind soll Teil der Aktivität sein und nicht nur deren Betrachter.
Das Lernen soll Spaß bereiten, so dass auch leistungsschwache Kinder Erfolgserlebnis haben können, und den Grad der Belastbarkeit der Kinder nicht übersteigen. Als Erzieherin kann man eine große Auswahl an Methoden anwenden, um ein effizientes Lernen zu bewirken.
Ein störender Faktor in der Kindergartenerziehung ist die große Anzahl der Kinder, die die fremdsprachlichen Kindergärten besuchen. Die große Anzahl der Kinder in einer Kindergartengruppe schwächt die Qualität des Unterrichts. Es bleibt wenig Zeit für individuelle Arbeit, man befolgt einen bestimmten Rhythmus wobei die Bedürfnisse des einzelnen Kindes nicht berücksichtigt werden können. Die Kinder gehen in der Masse unter, das Lehren und Lernen geschieht oberflächlich.
Dafür gibt es leider in Rumänien noch keine Regelungen. Viel klingt doch besser als wenig und an die späteren Auswirkungen denkt sowieso niemand.
Als Erzieherin in einem deutschsprachigen Kindergarten wünsche ich mir für die Zukunft nicht weniger Kinder als jetzt, sondern mehrere Fremdsprachen orientierte Kindergärten, damit wir Pädagogen qualitativ besser arbeiten können und gut vorbereitete, eine Fremdsprache gut beherrschende Kinder aus dem Kindergarten entlassen können.
Hajni Jasfalvi
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
23.05.25
Vilshofener Glasbautechniker an der Schwarzen Kirche
[mehr...]
23.05.25
Kronstädter Musikerinnen (X): Konzertpianistin und Musiklehrerin Leontine Johanna Hesshaimer (1855-?)
[mehr...]
16.05.25
Aktuelle Entwicklungen im Kronstädter Stadtrat
[mehr...]