Spannende Biographie eines Stadtpfarrers
05.05.11
Buchvorstellung über Leben und Wirken von Konrad Möckel
Als eine der spannendsten Biographien eines siebenbürgisch-sächsischen Pfarrers des 20. Jahrhunderts kann der Band „Umkämpfte Volkskirche. Leben und Wirken des evangelisch-sächsischen Pfarrers Konrad Möckel (1892 – 1965)“ der von dessen jüngstem Sohn, Prof. Dr. Andreas Möckel verfasst wurde, gewertet werden. Er wurde nun in Kronstadt im Beisein eines zahlreich erschienenen Publikums vorgestellt. Die 2011 im Böhlau-Verlag, Köln, erschienene Biographie des ehemaligen Stadtpfarrers von Kronstadt der als solcher da von 1933 bis 1958 gewirkt hat als er verhaftet und im sogenannten Schwarze Kirche-Prozess lebenslänglich verurteilt wurde, spricht die Kronstädter ganz besonderes an, da einige sich noch gut an Stadtpfarrer Möckel erinnern können. Prof. Dr. Andreas Möckel (84), der Sonderpädagogik an der Universität Würzburg vorgetragen hat, hatte eine schwere Aufgabe bei der Ausarbeitung der Biographie seines Vaters, da es keinen ehemaligen Stadtpfarrer von Kronstadt gab über den so viel Archivmaterial vorhanden ist.
Konrad Möckel wurde am 29. Juli 1892, in Petersdorf/Petresti bei Mühlbach/Sebes geboren. Nach Abschluss des Brukenthalgymnasiums studierte er Naturwissenschaften und Theologie in Leipzig, Klausenburg, Berlin. 1918 promovierte er zum Doktor mit einer Dissertation über Geisteskunde. 1925 wurde er zum Pfarrer von Großpold/Apoldul de Sus eingesetzt, um 1933 als Stadtpfarrer von Kronstadt berufen zu werden. Besonderes lagen ihm am Herzen die Fragen seiner Volkskirche die er in mehreren seiner Schriften behandelte. Die Begegnungen mehrerer Jugendlicher in Kronstadt wurden von der Securitate als Vorwand genommen, diese als Staatsfeinde zu beschuldigen und einen Aufsehen erregenden Prozess einzuleiten. 1960 wurde er in die B²r²gan-Steppe als Zwangsaufenthalt entlassen. Hier hat er begonnen, eine Geschichte des Glaubens zu schreiben. Nach seiner Begnadigung 1963, reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er am 28. August 1965, im Kloster Kirchberg (Württemberg) starb.
Die Buchvorstellung, die am Montagnachmittag im Festsaal des Kronstädter Forums stattfand, wurde vom Leiter des Archivs des Honterusgemeinde, Thomas Sindilariu koordiniert der dem Autoren den Dank aussprach, da er die Biographie seines Vaters dieser Kirchengemeinde gewidmet hat. Hauptreferent Dionisie Arion, der gegenwärtig an seiner Dissertation im Fach Kirchengeschichte in Berlin arbeitet, sprach über die Glaubensentwicklung Konrad Möckels im Spiegel seiner Schriften.
Dieter Drotleff
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