24.09.09

Mit dem „Kleinen Oktoberfest“ wurden neue Maßstäbe gesetzt

Septemberende oder Oktoberanfang war in den letzten Jahren immer die Zeitspanne in welcher in Kronstadt ein  Bierfest stattfand: am alten Marktplatz, vor dem Aro-Hotel oder neben der Postwiese. Mit den Jahren roch auch der Standort der Veranstaltung etwas weniger streng und wurde etwas sauberer, doch es blieb weiterhin ein Platz der nach der Dämmerung von vielen gemieden wurde, andere hatten ihren Spaß.
Ein Herbstfest in anderer  Form kann Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie bieten, wird sich wohl der Deutsche Wirtschaftsklub Kronstadt (DWK) gedacht haben, als er mit den Vorbereitungen für das „Kleine Oktoberfest“ begann: geschlossenes Gelände, in der Stadt, doch ohne den Verkehr lahm zu legen und, vor allem, Unterhaltung für alle welche dabei sein wollen. Der Olimpia-Sportplatz nahe der Weberbastei wurde demnach mit Spanplatten abgedeckt, ein Fest-Zelt für 2500 Personen aufgebaut, zwei Bühnen und vor allem: Tische und Bänke um sein Würstchen mit Beilage nicht im Gedränge stehend, genießen zu können. Werner Braun, Vorsitzender des DWK erklärte im Vorfeld dazu: „Es wird nicht das bisher gewohnte Bierfest sein, wir haben das Modell des Oktoberfestes übernommen und die erste Ausgabe soll eben ein kleines Oktoberfest werden.“  Dass die Idee des Oktoberfestes seit 1810 Schule gemacht hat,  steht außer Zweifel, denn von China bis Kanada gibt es überall auf der Welt Veranstaltungen nach dem bayrischen Vorbild. Das Vorbild sieht auch ein Anzapfen des – symbolisch - ersten Bierfasses vor, eine Prozedur welche in „Familien-Handlung“ von Generalkonsul Thomas Gerlach und Gattin durchgeführt wurde. Übrigens, rekordverdächtig, da nach nur vier Schlägen das Bier schon zischte. Anwesend waren ebenfalls Vertreter der Deutsch-Rumänischen Handelskammer und der Stadt Nürnberg.
Doch neben Weißwurst oder Eisbein mit Sauerkraut, Bier und Bretzel gehört zu einem Oktoberfest Musik und Unterhaltung. Für Spaß und gute Laune wurde demnach eine der besten Party-Bands verpflichtet, nämlich „Wirbelwind“. Das österreichische Trio, George, Roman und Christian trat an den drei Tagen des Oktoberfestes zusammen mit Sängerin Michaela und Trommler Randy auf und begeisterte das Publikum. Die humoristischen Showeinlagen und Wettbewerbe spickten Auftritte bei denen die bekanntesten Partyschlager mit Country- und Rockoldies zum Mitsingen, und wenn es nicht reichte Mitklatschen brachte. Und das je zwei bis vier Stunden in einem Zug. Etwas kürzer waren die Auftritte der einheimischen Gruppen Holograf und Directia 5, doch auch diese rissen ihre Fans mit. In der Zwischenzeit, vergnügten sich die Besucher mit einer Vielzahl von Wettbewerben, einer Miss Oktoberfest-Wahl oder an den Verkaufsständen. Für Kinder gab es im Inneren der Weberbastei eine Spielecke mit Rutschbahnen und Schaukeln.   
Christian Macedonschi, Mitglied des DWK und eine Woche lang rund um die Uhr im Einsatz erklärte,  dass 20.000 Besucher mit Kost und Getränken versorgt waren. Als mittelfristiges Ziel ist die Etablierung der Veranstaltung angepeilt, so dass diese zu einem Markenzeichen der Stadt wird und mehr Besucher aus dem In- und Ausland heranzieht. Die Ergebnisse dieser ersten Ausgabe dürften über den Erwartungen liegen und die Hoffnungen für das „große“ Oktoberfest von 2010 rechtfertigen. Das Fass Bier dafür ist bei Abschluss der diesjährigen Veranstaltung schon vorbereitet worden.
 Hans Butmaloiu

Foto 1: Eins! Zwei! Drei! Vier! Und da schäumte der Hopfensaft in den Krügen. Schmunzelnd kommentierte Generalkonsul Thomas Gerlach: „Meine Frau kommt eben aus der Gastronomie!“.
Foto 2: Christian, George, Michaela, Roman und Randy: einfach „Wirbelwind“
Foto: Hans Butmaloiu