Stadterneurungsprojekt Coresi für Tractorul-Werkgelände
15.07.10
Geplant sind Einkaufszentren, Büroräume und Wohngebiet
Als das Tractorul-Werk geschlossen wurde, stellte sich die Frage, wie und wer gestaltet die große Fläche die nun zur Verfügung stand (man spricht von 120ha). Auf einige dieser Fragen gibt es nun Antworten, die aber eher als Absichtserklärungen gelten und außerdem ausschließlich die Perspektive derjenigen widerspiegeln die da in Grundstücke und Immobilien investieren. Werbung in Eigensache gehört selbstverständlich dazu.
Auf dem ehemaligen Tractorul-Werkgelände sind bereits große Namen präsent. IBM, Fresenius, CGS, Freudenberg bilden den Kern eines Gewerbeparks der den Namen „Coresi Business Park“ trägt und wo, laut Aussage des Immobilienentwicklers Centerra, bereits 1500 Arbeitsplätze in Bereichen wie IT, Finanzwesen, Gesundheit geschaffen wurden. „Coresi Business Park“ soll in der Endphase da Zehnfache an Arbeitsplätze (also 15.000) bieten können, wobei auch andere Komponenten des Coresi-Projekts hinzugerechnet werden.
Außer dem Business-Park (125.000 Quadratmeter) handelt es sich um „Coresi Shopping City“, auf deutsch: um Einkaufszentren auf einer Fläche von 85.000 Quadratmeter. Hinzu kommen noch ein Wohngebiet mit rund 5000 Appartements, ein Freizeitgelände, ein Uni-Campus, ein Ärztezentrum, ein Gebäudekomplex für Tagungen, Ausstellungen und Messen. Dort wo Industriehallen, Schmelzöfen, Lagerräume standen, soll in Zukunft vor allem in Büros gearbeitet werden in Bereichen für die, wie in der Branche üblich, auch Centerra-Entwicklungsdirektor Shay Mor auf die englische Bezeichnung zurückgreift: Business-Zentren für Process-Outsourcing, Shared services, Data centers, Back-office-Tätigkeiten, aber auch Software-Entwicklung, Forschung und im Call-Center-Bereich. Dafür wurden bereits bestehende Immobilien saniert und umgebaut nach den Ansprüchen der Kunden. Neubauten kommen hinzu mit der erforderlichen Infrastruktur und Bürotechnik. Bisher wurden 20 Millionen Euro ins Coresi-Projekt investiert. Im Sommer, so Centerra, sollen die ersten Bauarbeiten im zukünftigen Einkaufsareal starten. Das Coresi-Stadtviertel soll, wie bereits erwähnt, auch als Wohngegend und Freizeitgebiet funktionieren. Es handelt sich um ein ehrgeiziges Projekt. Investoren soll da „eine Alternative zu Bukarest und zu anderen siebenbürgischen Städte“ geboten werden; den Kronstädtern und den Einwohner aus der Metropolregion verschiedene Dienstleistungen und Freizeitangebote die aus dem „Coresi-Viertel“ einen neuen Stadtteil machen, der dann nicht nur zu einem Wachstumspol wird, sondern, nach dem historischen Stadtzentrum, zur zweitwichtigsten Sehenswürdigkeit der Zinnenstadt. All dieses sind, trotz ersten Ansätzen, vorläufig nur ehrgeizige Vorhaben und als solche zu betrachten. „Centerra“ sieht im Coresi-Projekt eine gute, Gewinn versprechende Investition. Als Gründe dafür werden angegeben: die Nähe zu Bukarest, gut ausgebildete Arbeitskraft, Hochschule, vorhandene gute Fremdsprachkenntnisse (insbesondere Deutsch), kontinuierliche Entwicklung, hoher Lebensstandard. Bei den drei letztgenannten Argumente stellt sich dennoch die Frage, ob der Immobilienentwickler nicht doch zu optimistisch mit seinem Kronstadt-Image ist.
Ralf Sudrigian
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