20.10.11

Wir kennen alle ihre Klänge, von den tiefen, welche die Luft im Kirchenschiff vibrieren lassen bis hin zu den hohen, hellen welche die Blicke unwillkürlich an die Decke des Kirchenschiffes leiten: die der Orgel. Doch was sich in ihrem Inneren verbirgt, wie und wo der Klang entsteht, das kann man – als Laie – nur selten sehen. Solch eine Gelegenheit bot sich den Besuchern der Orgelbauwerkstatt in Honigberg am vergangenen Wochenende, unter der Führung von Barbara Dutli (im Bild).

Anlass für den „Tag der offenen Türen“ war die Erweiterung der Werkstatt und auch einer kleine musikalische „Kostprobe“ beizuwohnen. Die Schweizerische Stiftung für Orgeln in Rumänien betreibt seit 2003 zwei Projekte in Honigberg: eines über die Stiftung für gewerbliche Ausbildung in Rumänien und eines über die GmbH für Orgelbau und Schreinerei, wobei letzteres einen finanziellen Beitrag für die dreijährige Ausbildung von Orgelbauern und Schreinern einbringt. Beide Berufe decken einen Nischenbedarf ab, wie Ernst Leonhardt, Präsident der Stiftung in seiner Ansprache unterstrich, doch es ist ein Bereich in dem fachmännisches Wissen und Können nur mühselig und weit über die Ausbildungszeit hinaus erworben wird. Und eben das „wie“ dieses Erfahrungserwerbs konnte beim Besuch der Werkstatt eingehend erkundet werden. Dabei durfte dem Einpassen von Holzteilen der Orgel, deren Anbringen im Gehäuse und anderen zahllosen Handgriffen welche für den Bau und Zusammenbau notwendig sind, den Lehrlingen über die Schulter geguckt werden. Auch ein Nebenzweig der Arbeit konnte bewundert werden und zwar die Restaurierungsarbeiten an älteren Orgeln.

Hans Butmaloiu