Vor 50 Jahren
30.07.09
In der „Volkszeitung“ vom 30. Juli 1959 berichtet Hans Schuller über die Bauarbeiten am Dramentheater (damals Staatstheater) am damaligen Lenin-Boulevard (heute Eroilor-Boulevard). Es sollte bis zum 23. August fertig werden, ein Datum an dem auch Aurel Barangas Stück „Dunkle Jahre“ Premiere haben sollte. Zuständig für die Innenarbeiten war Architekt Günther Schuller. „Über uns wölbt sich die Saaldecke, von den geschickten Händen der Dekorationsarbeiter mit prachtvollen Ornamenten versehen, harrt sie der neuen prunkvollen Luster. Vor uns die geräumige Bühne, während an den Seitenwänden Meister Willi Krestel mit einigen Arbeitern mit der Schallisolierung beschäftigt ist. 800 Plätze wird der Saal fassen, dessen Seitenwände ein goldgelber Plüsch schmücken wird, während Vorraum und Treppenhaus mit gleißendem Marmor ausgestattet werden.“ Neun Jahre später sollte da auch die erste Auflage des internationalen Schlagerfestivals „Goldener Hirsch“ stattfinden. Wie es um das Kulturleben in Rosenau stand, erfährt man aus der „Rosenauer Lokalchronik“: „Ein 120-Platz-Fernsehsaal befriedigt regelmäßig die Fernsehlustigen, die neu aufgestellte Agitbrigade hat schon den ersten Publikumserfolg hinter sich, in einem Kurs für Blasinstrumentisten bläst Reinhold Schneider 15 Anfängern (was) vor und vier Wohnungsviertel Bibliotheken sorgen für die Vervollkommnung der kulturellen, ideologischen und politischen Kenntnisse der Einwohner. Und für Rosenauer und auswärtige Besucher von nah und fern hat die Burg Museumspforten geöffnet.“ Die Rosenauer Burg stand unlängst in negativen Schlagzeilen wegen unsachgemäß durchgeführter Restaurierung im Rahmen eines umstrittenen Pachtvertrags an eine Privatfirma. Über Schutz von Baudenkmäler schreibt der damalige „Beauftragte des Regionsvolksrates für Denkmalpflege, Karl Friedrich. Interessant ist folgender Absatz: „Für die nächste Zukunft sind auch in Stalinstadt große Restaurierungsarbeiten geplant, vor allem am Stadtinneren und am Hirscherhaus, das das Regionsmuseum beherbergen wird.“ Die Sanierung der Innenstadt ist auch heute leider ein höchst aktuelles Anliegen geblieben. Das Hirscherhaus ist später nicht als Museum sondern als eines der bekanntesten Restaurants Kronstadts bekannt geworden. Hoffen wir, dass zumindest ein anderes Museumsprojekt am alten Marktplatz, Ecke Hirschergasse, gewidmet der bürgerlichen Wohnkultur im mittelalterlichen Kronstadt mehr Erfolg haben wird. (RS)
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