Vor 50 Jahren
15.03.12
Auch vor 50 Jahren wurde in der Presse der Frauen gedacht. In der VZ vom 1. März 1962, finden wir ein Bild auf Seite 1, in dem ein Mann ein Märzchen einer Kollegin ansteckt. Die Auswahl an diesen Frühlingsboten war damals jedenfalls nicht so reich wie heute und sicher waren sie auch etwas billiger, der damaligen Zeit entsprechend. Was sicher die Zeitspanne überbrückt hat, ist die weiß-rote traditionelle Schnur der Märzchen. Und überraschend findet man im Feuilleton auf Seite 2, den 15. Februar 2012. Man sieht der Autor hat nicht im geringsten an die politische Transformation denken können, dass der Sozialismus nicht ewig regieren wird. Und so lässt er den Lehrer in Malmkrog die Schüler aus der Geschichte des Dorfes vor 50 Jahren berichten. Natürlich über Kollektivwirtschaft, über Mängel im Dorfleben die behoben wurden: „Richtig. Es war der Verdienst des Rayonsvolksrates, der prompt eingriff“.
Eine Woche später standen wieder die Frauen im Mittelpunkt der Publikation mit einem bezeichnenden Foto mit dem erläuternden Bildtext, dass es sich um zwei Bestweberinnen aus dem Mediascher Textilwerk „Vasia Vasilescu“ handelt die zugleich an acht automatischen Webstühlen arbeiten und seit Jahresanfang nur Gewebe der Güteklasse I erzeugten. Auch in einem Leitartikel den Ana Anghel, damals Sekretärin des Frauenkomitees der Region Kronstadt zeichnet, werden die Frauen anlässlich des internationalen Frauentages gewürdigt, die in Betrieben, auf Baustellen oder in der Landwirtschaft arbeiten. Und diese stehen als Beispiel da wie zu lesen ist: „Angespornt vom Beispiel der Frauen in den sozialistischen Ländern, die überall im öffentlichen Leben dem Manne gleichgestellt sind, werden sich die Frauen aller Welt immer mehr der großen Kraft bewusst, die ein organisierter Kampf gegen alles was den Fortschritt hemmt, entfalten kann.“ Dass sich die Frauen weltweit ihrer Kraft bewusst wurden ist feststellbar, aber nicht wie die Autorin damals schrieb. Die Ehrung der Frauen wird auf Seite 3 fortgesetzt mit zwei Gedichten von Mimmi Berger und Brigitte Ongyerth. Hans Schuller schreibt über den „Weg einer Frau“im Hermannstädter Independen]a Werk. Auch wurde in Kronstadt eine Ausstellung von zwei bildenden Künstlerinnen, Alexandrina Ghe]ie und Margit Miklos-Timar eröffnet die ebenfalls diesem Festtag gewidmet wurde. Um dann in der Ausgabe vor genau 50 Jahren, am 15. März 1962, dem Abschluss der Kollektivierung der Landwirtschaft entgegen zu fiebern, was auf dem Plenum des ZK der RKP im April, besiegelt werden sollte. (DD)
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