Buntes Treiben in der Stadt
30.07.09
Erste Auflage von Watumi Festival & Fringe
„Es ist was los!“ versprachen die Veranstalter (der Verein zur Unterstützung und Förderung der Künstler) auf den bunten Plakaten die an ein Mix zwischen Zeichentrickfilmsequenz und naive Malerei erinnerten. „Watumi“ ist ein erfundener Name mit dem zur Zeit niemand was anfangen kann. Auch Fringe (engl. für Rand, Franse) ist hierzulande so gut wie unbekannt. Der Begriff steht für offene Entfaltungsmöglichkeiten der Künste und Künstler, vor allem jener die noch nicht zur etablierter Kunstszene gezählt werden. Also junge Talente die zeigen wollen, was sie können, die neugierig machen, die den direkten Kontakt zum breiten Publikum suchen und dafür auf dieses zugehen und nicht unbedingt warten, dass Eintrittskarten beglichen werden, dass sich Behörden einschalten. Dafür ist die Straße die beste Szene für Spiel und Unterhaltung. Happening als Aktionskunst und Urban Art waren eher angesagt als Tradition und Konvention.
Wenn es nach Festivaldirektor Mircea Calnegru gehen würde, dann sollte „Watumi“ ein Kennzeichen für gute Stimmung gepaart mit Kunst werden, ein Gefühl für Freiheit und Ausbruch aus einem langweiligen aber auch stressigen Alltag. In Kronstadt fand zwischen dem 22 und 26. Juli eine Art Pilot-Festival statt, ein landesweit erstes Experiment das sich durchsetzen wollte um jährlich Künstler und Kunstliebhaber hier zusammenzubringen. Dafür wurden beträchtliche organisatorische Kräfte mobilisiert, denn es war nicht einfach rund 250 Schauspieler, Sänger, Musiker, Handwerker, Jongleure, Fotografen, Maler, anzusprechen, unterzubringen und „in Szene zu setzen“. 31 Standorte wurden dafür genutzt, vom Dramen- und Puppentheater bis zum Redoute-Kulturzentrum, von Gaststätten und Parks bis zur Weberbastei, Schlossberg und alten Marktplatz, von den Straßen der Innenstadt bis zur }iriac-Arena und der Allee unter der Zinne. Fünf Tage, von früh morgens bis spät abends, haben dabei rund 100 Freiwillige mitgeholfen. Und das Wetter hat trotz Hitze und einem kurzen Sommergewitter, größtenteils mitgespielt, so dass die Freiluft-Programme (Auftritte mit Jazz, Funk, Rock, Ethno-Gruppen, Videovorführungen von Kurzfilmen, Workshops mit Malerei, Zeichnung, Collage, Handarbeit als Schwerpunkte, Feuerwerke, Riesen-Seifenblasen, Pantomime, Jonglieren, Puppentheater) gut besucht waren, wobei auch die Kinder viel Spaß hatten, weil sie oft aktiv mitmachen konnten. Unter den Musikern gab es, neben bekannten Namen (Paula Seling, [uie Paparude), viele neue Gruppen die wohl auch ihre Fans gewinnen konnten. Die Theatervorstellungen waren sehr unterschiedlich: Stand-up-comedy mit „offensivem Humor“, Monologe, Improvisationen , experimentelles Theater aber auch Caragiale, Brecht, Gogol. Mit dabei drei ausländische Ensembles: Changpa Theatre Company (Südkorea), Aktör Studyö Antalya Bölge Tiyatrosu (Türkei) und Forras Szinhas KFT (Ungarn).
Die Preise für Theater- und Musik-Tageskarten lagen bei je 20 Lei; für die Kinder-Freizeiten im Park auf der Postwiese bei 5 Lei (freier Eintritt für die begleitenden Erwachsenen). Dieses, weil die Künstler auch unterstützt werden müssen, so Festivaldirektor Calnegru. Wo die Straße die Bühne war, der echte Fringe, war alles gratis. (Weitere Watumi-Bildeindrücke auf Seite 4.)
Ralf Sudrigian
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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