Das Schutzgebiet neben uns
09.07.09
Wer sich bisher gefragt hat, wieso die Zinne zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, findet in dem Band „Monografia rezerva]iei muntele Tâmpa“ genügend wissenschaftliche Argumente dafür. Die Monographie ist im Vorjahr unter der Koordinierung von Oliviu G. Pop im Verlag der Kronstädter „Transilvania“-Universität erschienen. Sie umfasst 130 Seiten im Heftformat und enthält zahlreiche Farbfotos und mehrere Tabellen. Der Band, der mit Unterstützung der städtischen Forstregie „Kronstadt“ veröffentlicht werden konnte, ist Teil eines Projektes derselben Behörde die sich, mit Finanzierung des rumänischen Fonds für Umwelt („Administra]ia Fondului pentru Mediu“) den Erhalt und den Schutz der Biodiversität im Naturschutzgebiet Zinne zum Ziel setzt.
Die meisten Fotos und Tabellen beziehen sich auf die Pflanzenwelt wobei die Gefäßpflanzen und die Moose (Bryophyta) von Marius Danciu und Oliviu Pop beziehungsweise von Sorin [tef²nu] an erster Stelle stehen. Beeindruckend ist ebenfalls nicht nur die Farbenpracht sondern auch die Vielfalt der Schmetterlinge die auf der Zinne anzutreffen sind und die László Rákosy erfasst hat. Dan T. Ionescu stellt die Vogelwelt und ihre Lebensräume auf der Zinne vor. Im Kapitel über die Säugetiere und andere Wirbeltiere (Verfasser: George Predoiu) wird darauf hingewiesen, dass in den letzten Jahrzehnten der Braunbär sich da einen ständigen Lebensraum gefunden hat. Das sei sowohl für den Bären als auch für den Menschen problematisch, so dass ein zukünftiger Managementplan des Schutzgebietes dagegen unbedingt Vorbeugemaßnahmen (hauptsächlich kein Zugang der Bären zu den Müllsammelstellen) vorsehen muss, wie auch ihre genaue Überwachung.
Einen gut dokumentierten geschichtlichen Überblick betreffend die Wälder der Zinne bietet Dieter Simon. Unterstrichen werden dabei die Bemühungen der damaligen sächsischen Stadtverwaltung betreffend Vorbeugung des Holzdiebstahls aber auch Aufforstungen und Verschönerungsaktionen am Fuße und auf der Zinne. Dabei werden die Verdienste von zwei der bedeutendsten städtischen Forstingenieure aus dem 19. Jahrhundert (Karl Gebauer und Eduard Zaminer) hervorgehoben. Trotzdem gab es im Laufe der Zeit mehrere Waldbrände, die im Beitrag genannt werden – der letzte von ihnen im Dürrejahr 1946.
Eingeleitet wird der Band mit einer von Alina Andrei recherchierten Vorstellung der verschiedenen Sagen und historischen Ereignissen die in Verbindung zur Zinne stehen. Anca Munteanu zeichnet die geographische Beschreibung der Zinne; Oliviu Pop stellt abschließend die Schwerpunkte eines zukünftigen Managementplanes für dieses Schutzgebiet vor und nennt vier Themenbereiche: biologische Vielfalt und Landschaft; Tourismus und Erholung; öffentliches Bewußstsein und ökologische Erziehung sowie die notwendigen Schritte für ein effizientes Management. Der Band stellt auch vier Wandervorschläge auf markierten Wegen vor, wobei Marius Danciu und Oliviu Pop auch die seltenen Pflanzen aufzählen die man in unmittelbarer Nachbarschaft der Großstadt antreffen kann.
Ralf Sudrigian
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