Der Weg zu den Wurzeln
12.08.10
Zweites Treffen der Neustädter Heimatsortsgemeinschaft in der alten Heimat
Beim Eintreffen zum zweiten Treffen der Neustädter waren gerade die Glocken der Neustädter Kirche am Ausklingen - in diesem Augenblick setzte die Orgel ein. Beim Betreten des Gotteshauses finden wir zu unserem Erstaunen einen wohlgefüllten Kirchenraum vor - wir hatten nur mit einer Handvoll Unermüdlicher gerechnet. Ein schönes Bild!
Der Gottesdienst war gleichzeitig für Pfarrer Uwe Seidner Gelegenheit, seine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass es schon nach nur zwei Jahren nach dem ersten Treffen der Neustädter aus Neustadt und Deutschland zu einem zweiten Treffen gekommen ist.
Sein besonderes Interesse galt auch dem Thema Orgel. Die Orgel, die es seit 140 Jahren gibt, und die in der heutigen Form vor einhundert Jahren mit einer Pneumatik ausgebaut wurde, stand auch im Mittelpunkt des anschließenden Vortrags von Arnulf Einschenk. Dieser sicher sehr interessante Vortrag ging leider mangels Verstärkung für die meisten Anwesenden akustisch unter und wurde nur von einem Teil der Versammelten verstanden. Vielleicht könnte man den Text einmal ins Internet setzten, damit er nachgelesen werden kann. Das anschließende Orgelkonzert entschädigte die Anwesenden für diesen kleinen Schwachpunkt.
Nach dem Gottesdienst ging es dann mit der „Burzenländer Blaskapelle" voran Richtung Hochzeitssaal. Vorbei kam man an der „Gemischten Waren Handlung" von Johann Copony - sicher ein Vorbild für die in ganz Rumänien verbreiteten Magazine Mixte ...
Der Festsaal, der bis zu 500 Menschen aufnehmen kann, war der Ort für das traditionelle „Hochzeitsmenü". Zuvor gab es jedoch begrüßende Worte vom Bürgermeister Dragos Serafim und auch der Kronstädter Abgeordnete Constantin Nita hatte es sich nicht nehmen lassen, nach Neustadt zu kommen. Auch der orthodoxe Pfarrer trug mit einem Gleichnis aus der Bibel zu dem freundlichen Empfang bei. Er verglich die Hinterlassenschaft der Sachsen mit dem Weinstock, der von den jetzigen Bewohnern gehütet und gepflegt werden muss.
Das Hochzeitsmenü war in mehreren Tagen geschaffen worden. Schon seit dem Mittwoch zuvor war daran gearbeitet worden. Zum Beispiel die in Butter gebackenen Nudeln. Die Gäste dankten es mit gutem Appetit und guter Laune. Für eine gute Verdauung sorgten auch hier die kräftigen Klänge der Burzenländer Blaskapelle.
Nach dem Essen trafen sich die Anwesenden im Kreis zum Singen von „Auf deser Eerd", „Burzenland" und dem „Siebenbürglied". Dann war es Zeit, dem Ehepaar Adele und Erhard Porr vom Presbyterium Neustadt zu danken. Ohne ihre aufopferungsvolle Arbeit für die Neustädter Kirche würde dieses Kleinod wohl nicht so strahlen. Dank und Auszeichung wurde vom Vorsitzenden der HOG Neustadt Helfried Götz überreicht. Erhard Porr nahm sie mit Rührung entgegen.
Möge das leuchtende Gelb der Neustädter Kirche auch weiterhin so einladend die Besucher anstrahlen, dass sie regelmäßig den Weg zu ihren Wurzeln finden. Kinder und Enkelkinder waren ja schon recht zahlreich mitgebracht worden. Und wenn etwas, was zweimal stattgefunden hat, Tradition hat, so dürfte auch ein weiteres Treffen in Neustadt in Sichtweite kommen.
Klaus-Rüdiger Müller
Foto 1
Gute Stimmung und das traditionelle „Hochzeitsmenü“ können von den Neustädter Treffen nicht fehlen.
Foto 2
Im Festzug neben Kurator Erhard Porr (im Vordergrund) mit dabei: Bürgermeister Serafim (mit Schärpe)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
13.06.25
Die Konferenzreihe ArhiDebate in Kronstadt
[mehr...]
13.06.25
Kronstädter Musikerinnen (XIII): Klavierlehrerin Adele Honigberger (1887-1970)
[mehr...]