Die Karriere im Schatten eines Stars
14.11.08
Costel Lăzăroiu, der „Dan Spătaru“ aus Rosenau
Es war Mitte der 60er, als der beliebte Schlagerstar Dan Spătaru den Durchbruch schaffte und vom Fußballfeld auf die Bühne stieg. Mit seinen Titeln begleitete er mehrere Generationen und erfreute seine Fans. Etwa zur gleichen Zeit begann auch die Karriere eines weniger bekannten Sängers aus Rosenau bei Kronstadt: Costel Lăzăroiu. Bei einem Musikwettbewerb entdeckt, begann auch er seine Laufbahn auf der Bühne, doch, zum Unterschied von Dan Spătaru gab er niemals seinen eigentlichen Beruf, den des technischen Planers auf. Die Besonderheit der Auftritte von Costel Lăzăroiu liegt darin, dass seine Stimme eine verblüffende Ähnlichkeit mit der von Dan Spătaru aufweist. Etwas tiefer und sanfter, doch so ähnlich, dass bei einer Tonaufzeichnung durchaus schwer auszumachen ist, um wessen Stimme es sich handelt. „Es waren schöne Jahre, zahlreiche Auftritte, Konzerte auf Stadien, ja sogar Fernsehaufzeichnungen“ erzählt Costel Lăzăroiu über die Anfänge seiner Karriere. Eine Laufbahn welche ganz im Schatten von Dan Spătaru verlief. „Es gab in Rosenau die Veranstaltungen der Fabriken, der Vereine, an denen Bands auftraten. Wir spielten und sangen die Schlager die in Mode waren. Ich habe immer rumänisch gesungen, denn ich war der Meinung, dass es so richtig sei: statt falsch zu singen, blieb ich bei dem, was ich richtig machen konnte. Es waren Schlager der großen Weltstars die wir sangen, jedoch mit übersetzten Texten. Auch in der Schulerau traten wir an jedem Wochenende auf mit der Band welche mich begleitet. Es waren alles Live-Konzerte. Damit meine ich, dass die Musiker wirklich spielten und ich wirklich sang, nichts kam 'vom Band'. Mit so etwas hätte man uns nicht angenommen“, erinnert sich Costel Lăzăroiu weiter.
Ob er denn nicht daran gedacht habe, eine Karriere beim Fernsehen zu beginnen, wo es doch damals nicht an Angeboten gefehlt hat, wollen wir wissen. „Die Versuchung gab es, dass kann ich nicht verneinen, doch ich dachte an Familie, an meine Stadt wo ich mich wohl fühlte, nennen wir es Lokalpatrotimus“ winkt Lăzăroiu ab. Einen schwerwiegenden Grund hat es aber auch gegeben: Lăzăroiu hat es sich immer gewünscht eines Tages „seinen“ Titel vorstellen zu können. Einen Schlager dessen Text und Melodie für ihn und seine Stimme so zu sagen „maßgeschneidert“ sein sollen. Dabei kann die Stimmähnlichkeit ein Vorteil sein. „Oder auch nicht“, meint Costel Lăzăroiu, „ denn einmal wurde mir eben diese Ähnlichkeit zum Verhängnis. Ich bin ja kein Imitator, wie es bei Veranstaltungen zum Beispiel für Elvis Presley welche gibt. Ich habe meine natürliche Stimme die eben so klingt. Einmal ist es mir aber passiert, dass ich bei einer Vorwahl austreten musste, weil, so sagte die Jury, ich Dan Spătaru nachahmen wolle.“ Seit damals sind Jahre verstrichen, sein Ruf festigte sich und die Auftritte wurden immer erfolgreicher. So auch die bei den Veranstaltungen welche in irgendeiner Weise mit Dan Spătaru zu tun haben: ein Treffen der Schlagerfreunde und Fans des verstorbenen Sängers, inzwischen schon bei der vierten Auflage.
Einen Auftritt hatte er auch in Deutschland, als Gast der rumänischen Gemeinde; eine weitere Tournee nach Köln folgt noch dieses Jahr.
Hans Butmaloiu
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