„Die schönste im ganzen Sachsenland“
26.04.24
Neuer Kunstführer zur Schwarzen Kirche eine Veröffentlichung von bleibendem Wert
Nun liegt er auf der neue Kunstführer zur Schwarzen Kirche dessen Autoren Frank-Thomas Ziegler und Agnes Ziegler diesen öffentlich vorstellen konnten. Der ursprünglich angekündigte Termin für dieses besondere Ereignis, konnte nicht wie vorgesehen im Februar stattfinden, doch wegen drucktechnischen Problemen nur nach Ostern, am 9. April im INSPIRATIO Geschenkladen. Die Erwartungen der Kirchenglieder, Freunde, den anwesenden Konfirmanden wurden dabei durch die Aufmachung, Inhalt, neuen Informationen weit übertroffen. Nach 111 Jahren nach dem Erscheinen des ersten Kirchenführers, dem zahlreiche weiteren nachträglich erschienen, ist der nun von den beiden Kunsthistorikern Dr. Frank-Thomas Ziegler und Dr. Agnes Ziegler eine besonderer Leitfaden für dieses Baudenkmal das von dem Reisenden Charles Bonner „als die schönste (Kirche) im ganzen Sachsenland“ bezeichnet wurde.
Der neue Kirchen- und Kunstführer der in drei Sprachen – deutsch, rumänisch, englisch – unter besten drucktechnischen Voraussetzungen in der Honterus Druckerei von Hermannstadt erschienen ist, ist die Flaggschrift der Publikationen die bisher den Besuchern zur Verfügung standen. Einleitend richtet Stadtpfarrer Christian Plajer in dem Kunstführer ein Grußwort an die Besucher in dem er betont: „Wer die Schwarze Kirche besucht, erfreut sich nicht nur an der Kunst der Gotik. Er erlebt auch eine lebendige Gebetsstätte, Glaubenszeugnisse aus mehr al 600 Jahren und gleichzeitig Kunstwerke, die von zwei Kontinenten stammen“.
Einleitend stellte Dr. Frank-Thomas Ziegler einige der aufliegenden Kirchenführer vor die bisher erschienen sind, und bei diesem Anlaß ausgelegt worden waren, und von der Tradition dieser Publikationen zeugen. Diese sind Publikationen die eine Bindung zwischen Kirchengemeinde und Besucher machen, aber besonderes jetzt in der Neuzeit wo die Schwarze Kirche schon 300.000 Besucher pro Jahr zählt.
Dr. Agnes Ziegler bezog sich auf einige Aussagen die im Lauf der Jahrhunderte und letzten Jahrzehnte sich auf dieses Bauwerk bezogen. Papst Bonifacius IX. bezog sich 1399 auf Kronstadt das sich an der Grenze des Christentums befindet. Johannes Honterus betonte die Vielfalt der da lebenden Ethnien, auf die Öffnung der Kirche auch für Besucher. Damals war Tourismus noch ein ganz anderer Begriff als heute. Zur der Zeit kamen adlige Herren nach Siebenbürgen, veröffentlichten anschließend auch ihre Eindrücke und Meinungen über dies Kirche. Blasz Orban beispielsweise notierte 1868, „Die Kirche ist eines der großartigsten und monumentalsten Werkle der Spätgotik“. Ernst Kühlbrandt hat zwei Monographien 1898 und 1903 über die Schwarze Kirche verfaßt. 1913 erschien die von Wilhelm Seraphim. Drei Perioden kennzeichnen diese Besuche in der Schwarzen Kirche wobei deren Kunstwerke besonderes beeindruckten. Fanden diese als angeleitete Führungen statt, kam dann die spätere Periode zwischen 1950 bis 1975 in der die Kirche auch als rumänisches Denkmal von Autoren wie Victor Adrian, Nicolae Iorga, Mihai Murgu beschrieben wurde. In der Zeit der Superlative 1980 – 2010, greifen Autoren wie Architekt Günther Schuler auf die Geschichte zurück, Gernot Nussbächer entwickelte regelrecht eine Leidenschaft für diese wobei er die erfolgreichste Serie der Kunstführer redigierte und Peter Simon illustrierte. Herder-Preisträger Günther Schuler betonte bezüglich der Kirche :“Sie beflügelt ihre Gemeinde zu bedeutenden humanistischen Leistungen“.
Warum eine neue Broschüre erforderlich war, klärte Frank-Thomas Ziegler auf. Die alten Auflagen sind gegen Ende. Eine neue war erforderlich weil auch um die vielen grundsätzlichen Fragen neu ausgelegt werden müssen. Viele Besucher wissen heute weniger als die vor Jahren über Glauben, Kunst die ein Vermittler zwischen dieser und Besuchern ist. Auch neue Forschungsergebnisse bezüglich dem Altar von 1866 auf dem eine Glaubenslehre vorgestellt wird, oder neue Daten über die da ausgestellten orientalischen Teppiche werden geboten, wie auch über die evangelische Kirchengemeinde A.B. Die zahlreichen Besucher aus dem In- und Ausland erhalten durch den neuen Führer die wichtigsten Informationen über die Entstehung der Kirche die etwa 100 Jahre dauerte und unter den Schutz der Jungfrau Maria gestellt war. Vorgestellt werden die zwölf Skulpturen auf den Strebepfeilern der Chorfassaden wobei auch die Legende vom hinabgestürzten Gesellen geboten wird, die fünf Portale der Kirche. Die Geschichte des Taufbeckens aus dem Jahre 1472, das Wandbild der Heiligen Jungfrau und Jesuskind, die Durchführung der Reformation bieten weitere Informationen. Von den Kunstwerken werden das Gemälde von Fritz Schullerus, bezüglich dem Schwur des Stadtrates auf das Reformationsbüchlein 1898, das von Harro Magnussen geschaffene Denkmal des Reformators, Humanisten und Schulmannes Johannes Honterus, die Abendmahlskanne, der Honterus-Kelch präsentiert. Der Stadtbrand von 1689 der der Kirche großen Schaden zufügte, der von 1690 – 1772 erfolgte Wiederaufbau bieten den Besuchern einen Einblick in die Tatkraft der Kronstädter und ihren Zusammenhalt gemeinsam auch die Widrigkeiten zu überwinden. Weitere Erklärungen über die Kanzel, die Zunftgestühle, die anatolischen Teppiche die aus den 17.- 18. Jahrhunderten stammen, bieten Auskunft über die gesellschaftliche Struktur in der Kirchengemeinde im Mittelalter bzw. die wirtschaftlichen Beziehungen mit den Nachbarländern. Besonderes Interesse zeigen die Besucher an der Großen Glocke aus den Jahre 1858 die ein Gewicht von fast sechs Tonnen aufweist, wie auch an den Grabplatten aus dem 16.- 18. Jahrhundert. Eine Vorstellung der Buchholz-Orgel gebaut in den Jahren 1836- 1839 kommt sicher bei den Besuchern aber vor allem bei den Zuhörern an die in der Sommerspielzeit die Kirche bei den Abendkonzerten bis zum letzten platz füllen, der Repser Orgel. Und die Aufzählung könnte folgen. Es ist besonderes hervorzuheben, daß die Broschüren nicht eine große Seitenanzahl umfassen, rund 30, doch konzentriert beste Informationen und Illustrationen bieten. Die letzte Umschlagseite, ist als Doppelseite gestaltet, bietet eine Orientierung für den Besuch der Kirche.
Viele Menschen haben die beiden Autoren des Kirchen- und Kunstführers bei der Arbeit unterstützt. Diesbezüglich richtete Dr. Frank-Thomas Ziegler seinen Dank an die Mitglieder des Presbyteriums, an Kuratorin Ortrun Mahl, Pfarrer Joachim Lorenz der theologische Sachverhalte zurechtgebogen hat, an die Fotografen Bela Benedek, Arpad Udvardi, die für die Illustration, die Kunstfotos geliefert haben,an Oskar Meier der seien freiwilligen Dienst da ableistet und besonderes bei der englischen Variante des Führers hilfreich war, Dr. C. Firea, Sabina C²lbureanu für die sprachliche Hilfe bei der rumänischen Variante, an weiter Helfer.
Der neue Kirchenführer kann in den jeweiligen drei Varianten im INSPIRATIO Geschenkeladen für 19 Lei erworben werden in dem auch die Eintrittskarten für den Besuch der Schwarzen Kirche geboten werden. Hier ist auch ein reiches Angebot an weiteren Dokumentationen über die siebenbürgische Kirchenburgenlandschaft, Kunstwerken erhältlich die für eine bleibende Erinnerung an den Besuch dieses einzigartigen Baudenkmals sorgen.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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