"Die Städtepartnerschaft muss den Boden bereiten für eine vielseitige Zusammenarbeit"
10.05.24
Evangelische Kirche A. B. Kronstadt begrüßt Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Kronstadt
Die Evangelische Kirche A. B. Kronstadt begrüßt mit Nachdruck die bevorstehende Unterzeichnung der Partnerschaft zwischen den Städten Brasov, dem alten Kronstadt, und Nürnberg. Kronstadt und Nürnberg waren seit dem Mittelalter und bis zum Zweiten Weltkrieg kulturell und wirtschaftlich engstens verbunden. Eine entscheidende Rolle in diesen Beziehungen spielte die deutschstämmige Bevölkerung Kronstadts.
Auf dem Handelsweg, der von Nürnberg über Ofen (Budapest) nach Hermannstadt und Kronstadt führte, gelangten Nürnberger Metallwaren, Waffen und Tuche nach Siebenbürgen, während aus dem Osten Vieh und Orientwaren in den Westen überführt wurden. Über diesen Handelsweg teilten die beiden Städte aber auch vielfach kulturelle und geistige Güter: Die Schwarze Kirche Kronstadts besitzt einen Hallenchor, der sich architektonisch eng an dem Vorbild des berühmten Hallenchors der Nürnberger Sebaldus-Kirche orientiert. Der Kronstädter Humanist und Reformator Johannes Honterus inspirierte sich aus Nürnberger Schriften für seine beiden Hauptwerke, die humanistische „Schulordnung” und das „Reformationsbüchlein”.
Im Gegenzug prägten gebürtige Kronstädter besonders in den letzten beiden Jahrhunderten in Nürnberg das Leben mit: Namhafte Persönlichkeiten der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft Kronstadts trugen 1852 durch ihre Spenden dazu bei, dass das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg als gesamtdeutsche Kulturstiftung ins Leben gerufen wurde. Heute leben zahlreiche Menschen, die aus Kronstadt stammen – Siebenbürger Sachsen ebenso wie Rumänen und Siebenbürger Ungarn –, in Nürnberg. Sie alle legen mit ihrer Präsenz Zeugnis vom Innovationswillen und von der Weltoffenheit der fränkischen Metropole ab.
Die Städtepartnerschaft muss den Boden bereiten für eine vielseitige Zusammenarbeit. Diese darf nicht auf den Bereich von industrieller Produktion und Absatz beschränkt sein, sondern muss auch auf Ebene von Verkehrsplanung, Urbanistik, Kultur, Denkmalpflege und Bildung als Wissenstransfer und in Form von Kooperationen umgesetzt werden. Die jahrhundertealten kulturgeschichtlichen Beziehungen Kronstadts und Nürnbergs bieten der heutigen Städtepartnerschaft zahlreiche Möglichkeiten der Anknüpfung. Ziel muss es sein, aus den gemeinsamen Erfahrungen für die zukunftsorientierte Entwicklung von nachhaltigen und lebenswerten städtischen Strukturen pluriethnischer Gemeinschaften zu schöpfen.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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