22.07.10

Jugendforum plant eine Alternative zu den gängigen Stadtführern

Wer kennt Kronstadt am besten? Die Taxifahrer, die Polizisten, die Reiseführer, die Geographen und Historiker der Stadt, die Postboten – könnte man meinen. Jede/jeder kennt auf seine Weise zum Teil oder ganz Kronstadt. Wie kennt man Kronstadt? Als Wohnort, als Arbeitsplatz, als Reiseziel, als Industrie-, Kulturstadt oder als Absatzmarkt. Alles trifft für irgend jemanden sicher zu. Und wie erlebt man Kronstadt? Ganz verschieden: von der Geburtsstadt auf die man stolz ist und an der man hängt -  bis zum Ort, wo man überleben muss, weil man einfach keine andere Wahl hat.
Das Kronstädter Jugendforum will nun einen „alternativen Stadtführer“ vorstellen. Lieblingsorte und Geheimtipps der Kronstädter sind gefragt. Dazu zwei-drei Sätze die die Wahl begründen. Es kann sich um Orte und Plätze in der Stadt handeln oder um einen romantischen Wanderweg, eine gute Gaststätte, ein kundenfreundlicher Handwerker oder Friseur, ein Laden wo man gerne eintritt...  Stefanie Schmitz, die dieses Projekt initiiert hat und nun auch verwirklichen möchte, macht vor, wie eine solche Empfehlung lauten könnte. Der aus Kiel stammenden Praktikantin beim Kronstädter Jugendforum gefällt der „italienische“ Antiquitätenladen in der Hirschergasse „weil ich dort ein sehr schönes und wertvolles Geschenk für einen mir am Herzen liegenden Menschen gefunden habe. Die spezielle herzige Beratung und die witzige Preisverhandlung hat mir damals sehr gefallen. Ich gehe  heute noch gern dorthin, um zu stöbern.“
Die Beiträge sollten möglichst schnell  per E-mail (stefanie.schmitz@forumkronstadt.ro) oder per Post (Forumul German, str. Baiulescu nr 2, 500107 Brasov) abgesandt werden. Sie werden dann mit Fotos illustriert und der Autor/die Autorin erscheinen mit einem gezeichneten Porträt im Jugendforum-Kronstadt-Stadtführer. Jeder Mitwirkende erhält als Dankeschön für seinen Beitrag ein kostenloses Exemplar dieser Broschüre. Das Gestaltungsprojekt, das von der Saxonia-Stiftung finanziell unterstützt wird, wendet sich ausschließlich an die deutsche Minderheit Kronstadts. Die Stadt am Fuße der Zinne könnte also aus einem, für viele, neuen Blickwinkel - eine Innenperspektive der da lebenden Deutschen – vorgestellt und auch empfohlen werden.

Ralf Sudrigian

Das alte Kronstadt: Häuserreihe in der Burggasse
Foto: Stefanie Schmitz