Erfolgreicher Abschluß langjähriger Restaurierung dokumentiert
15.09.23
Bleibende dreisprachige Abhandlung über die Evangelische Kirche von Reps
Als hervorragendes Ereignis der diesjährigen Haferlandwoche ist die Wiedereinweihung am 4. August der evangelischen Kirche von Reps nach langjährigen Restaurierungsarbeiten gewertet worden. In Beisein vom Bischof der evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, des Bischofsvikars und Dechanten des Kronstädter Kirchenbezirkes Dr. Daniel Zikeli, hochrangiger in- und ausländischer Gäste, Gottesdienstteilnehmer, fand dieses kann man sagen historische Ereignis statt da man kaum noch daran denken konnte, daß dieses Gotteshaus nach Wasserüberflutungen, Bauschäden, wieder den Gottesdienstfeiern dienen wird wie Kirchenkurator Karl Hellwig bei diesem Anlaß betonte. Zu diesem Anlaß wurde eine Festausgabe in drei Sprachen Deutsch, Rumänisch, Ungarisch als „Festgabe anlässlich der Wiedereinweihung nach den Instandsetzungsmaßnahmen 2019 – 2023“ veröffentlicht deren Text Dr. Agnes Ziegler, die Fotos Arpad Udvardi geboten haben. Die rund 30 Seiten umfassende Dokumentation, die auch drucktechnisch bestens erstellt worden ist, wurde als Broschüre im Auftrag der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Reps mit Unterstützung des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, dem Bezirkskonsistorium Kronstadt der Evangelischen Kirche, der Stiftungen NoWeRo e.V., Transilvania e.V., Osteuropahilfe e.V. erstellt, bietet Einblick in diese fachkundige Arbeit die im Laufe mehrerer Jahre durchgeführt werden konnte.
Einleitend bezieht sich die Autorin auf die Geschichte von Reps und der der Kirche deren erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft auf das Jahr 1308 zurückgeht. Laut Forschungsergebnissen wurde die Jakobskirche als solche im 15. Jahrhundert erbaut, im 18. Jahrhundert kam der Glockenturm hinzu. Sanierungsarbeiten wurden auch schon in den 1930er und 1960er Jahren vorgenommen, doch blieb diese seither praktisch als Baustelle. Die zwischen 2019 – 2023 getroffenen Restaurierungsmaßnahmen hatten als Ziel die Schichtungen zu bewahren, künstliche Eingriffe zu vermeiden die die Authentizität nicht berücksichtigen. Der hohe Grundwasserspiegel war einer der Hauptursachen die beseitigt werden mußten. Auch sollten in vergangenen Jahren aufgebrachte Putzschichten beseitigt werden, kleinere Eingriffe wurden an den Wänden und Gewölben des Chors und Langhauses vorgenommen, die Steinrestaurierungen dienten nun dem Erhalt der Steinmetzarbeiten für die Zukunft. Bei den archäologischen Grabungen wurden zahlreiche Fundstücke entdeckt die zu der Datenerforschung vergangener Jahrhunderte beitragen und diese ergänzen. Bezogen auf die Wandbilder betont Dr. Agnes Ziegler, daß die erste Ausmalung der Kirche im 15. Jahrhundert erfolgte. Am besten erhalten befindet sich an der Südseite unter der Empore ein Wandgemälde. Reich ist die Repser Kirche an der unterschiedlichen Möbelausstattung die auch mittelalterliche Elemente umfaßt. 1709 wurde der Altar errichtet, eine Neuausstattung der Kirche fand voraussichtlich am Anfang des 18. Jahrhunderts statt.
Auf die Orgel der Kirche wird eingegangen die 1726 in Farbe gefaßt worden war, aber wegen den nicht entsprechenden Bedingungen in der Kirche 2009 verlegt wurde und nach einer aufwendigen Restaurierung seit 2012 ihren Platz in der Schwarzen Kirche von Kronstadt gefunden hat wo sie durch ihren besonderen Klang die Musikliebhaber zu Konzerten anzieht, die Organisten diese besonderes schätzen. Die Orgel der Kirche von Schweischer soll in kürze in die Kirche von Reps verlegt werden die noch einer Fachreparatur benötigt. Besonderes Augenmerk wird in der Dokumentation den Ausstattungselementen geschenkt zu denen drei silberne, teilweise vergoldete Kelche gehören, künstlerisch gestaltete Grabsteine, osmanische Teppiche unter den 16 noch vorhandenen sich einige besondere Exemplare befinden. Bei dem festlichen Anlaß der Wiedereinweihung bot die Landeskirche als Geschenk eine originalgetreue Replik eines anatolischen Teppichs der von Frauen in der Türkei speziell für diese Ereignis gewebt worden ist.
Alle Details über die Geschichte und Ausstattung der Repser Kirche in vergangenen Jahrhunderten werden durch Illustrationen ergänzt die dem Besucher der Kirche nicht mehr zugänglich sind oder entfallen. Der Dank der evangelischen Kirchengemeinde Reps richtet sich außer schon erwähnten Institutionen und Kunsthistorikern und -fotografen, an Architekten, Archäologen, Restauratoren der Steinelemente, der Wandbilder, Holzgegenstände und Mobiliar, Orgelrestauratoren die von Ursula Philippi koordiniert wurden bei der Arbeit an der Schweischer Orgel, für die Finanzierung des Projektes vermittels des Programms zum Schutz und dauerhaften Bewahrung des Kulturpatrimoniums.
Die aufliegende Broschüre in drei Sprachen bietet einen breiten Zugang zu der Geschichte dieses Kirchenbaus, für die Wertschätzung der sächsischen Kirchenburgenlandschaft, für die Teilnahme an geistlichen und musikalischen Veranstaltungen in dem Gotteshaus das auch für Reps nun wieder einen großen Anziehungspunkt darstellt.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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