Es wird immer schwieriger
12.05.11
Deutsche Sprachdiplome an Honterusschüler überreicht
Deutsch als Kultursprache, Wissenschaftssprache, Wirtschaftssprache. Jeder fünfte Bürger der EU beherrscht diese Sprache. Das ist auf einem Plakat im Festsaal des Honteruslyzeums zu lesen. Die Schlussfolgerung: „Deutsch bietet mehr Chancen“ ist ebenfalls gezogen. Das wissen auch die Honterusschüler und deren Eltern, so dass sie genügend motiviert sein dürften, nach Abschluss des Lyzeums auch das von der deutschen Kultusministerkonferenz vergebene Deutsche Sprachdiplom (DSD) vorzuweisen zu können. Dafür muss aber zuerst eine ernste Prüfung bestanden werden.
Im Festsaal des Kronstädter Honteruslyzeums überreichte der für Siebenbürgen zuständige Deutsch-Fachberater Hubert Gronen am 4. Mai Teilbescheinigungen und Sprachdiplome an 97 Honterusschüler/innen und an zwei Schülerinnen des Andrei-Saguna-Kollegs. Er tat dies in lockerer, entspannten Art die im Saal sehr gut ankam, ohne dabei die Bedeutung dieser Diplomausgabe in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen. Worte der Anerkennung und des Dankes für das Engagement der Schüler und der Lehrer in der Vorbereitung der Prüfung sprachen neben Gronen, Deutsch-Gastlehrer Michael Kautz, die Fachinspektorin für Deutsch am Kronstädter Schulamt Georgeta Totea und Lyzeumsdirektor Helmut Wagner, der dabei auch die gute Zusammenarbeit mit der ADZ in der Berichterstattung über den Schulalltag im Honteruslyzeum unterstrich. Die Schüler wurden namentlich aufgerufen und erhielten ihr Diplom zusammen mit Glückwünschen und dem dazu gehörenden allgemeinen Beifall. Ein Sonderapplaus ging an Ilinca Bulgarea, Eva Hampel Binder und Petra Sârb die im Rahmen des Projektes „Erzähle – Wem das Wort gegeben“ eine der besten szenischen Darstellungen in Hermannstadt und Thüringen gezeigt hatten.
In diesem Jahr erhielten 60 Schüler Sprachdiplome die ihnen attestieren, Deutsch im Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben entsprechend den neuen Anforderungen zu beherrschen. Seitdem das DSD sich als europäisches Sprachdiplom definiert und die DSD-Prüfungen sich nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen orientieren, sind diese nämlich gestiegen. Es gilt ein einheitliches, europäisches Niveau zu erreichen, etwas Selbstverständliches seitdem Rumänien als EU-Mitgliedsstaat auftritt. Dafür wird das DSD in der ganzen EU anerkannt. Vor allem das Schreiben erwies sich „als großer Stolperstein“. 32 Schüler scheiterten dabei, was Hubert Gronen bewog, im Herbst bei der Fortbildungsstätte in Mediasch ein Seminar zwecks Rückkopplung mit den Deutschlehrern zu veranstalten.
Jene, die nur im Besitz einer Teilbescheinigung sind, können, bei rechtzeitiger Anmeldung, die Prüfung im nächsten Jahr wiederholen. „Mut“ und „Kopf hoch“ hieß es für diese. Das Honteruslyzeum bemühe sich durch seine Leitung, weiterhin das Niveau einer DSD-Schule zu halten, was nicht eine leichte Aufgabe sei, sagte Gronen. Fachinspektorin Totea äußerte ihre Hoffnung, wohl auch im Namen aller Deutschlehrer, dass im nächsten Jahr die Ergebnisse bei der DSD-Prüfung besser ausfallen werden.
Ralf Sudrigian
Einige der Honterusschüler stellen stolz ihre deutschen Sprachdiplome vor. Ebenfalls im Bild: Gastlehrer Michael Kautz (Mitte), Direktor Helmut Wagner (mit Diplom), Deutschlehrerin Carmela Gal und Fachberater Hubert Gronen.
Foto: der Verfasser
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