Ethische Grundbegriffe bildlich dargestellt
21.01.10
Bilder aus der Schwarzen Kirche über die zehn Tugenden in einem Band vorgestellt
Die Zusammenarbeit zwischen Peter Simon (Fotos) und dem Historiker Gernot Nussbächer wird immer reger und findet ihren Niederschlag in Arbeiten die sich besonderes auf die Schwarze Kirche von Kronstadt beziehen. Kurz vor Jahresschluss erschien eine neue Broschüre unter besten drucktechnischen Voraussetzungen im Foton Verlag, dieses Mal gewidmet den „Zehn Tugenden – Bilder aus der Schwarzen Kirche Kronstadt“. Die beiden Autoren hatten, ebenfalls gemeinsam ein Jahr davor und in gleichem Verlag, den Bildband „Bronzegegenstände in der Schwarzen Kirche in Kronstadt“ herausgebracht in dem sie das Taufbecken und die Glocken der Kirche vorstellten. Die auch in rumänischer Fassung erschienenen Broschüren können beim Verkaufsstand beim Eingang zur Kirche gekauft werden. Sicher wird jeder Leser eine große Freude daran haben, da man fachliche und geschichtliche Details über die jeweiligen Kunst- oder Kultgegenstände erfährt die mit größter Genauigkeit von Gernot Nussbächer beschrieben werden. Hinzu kommen die Farbaufnahmen die Peter Simon, Amtsleiter in der Verwaltung der Honterusgemeinde, erstellte und die als Kunstfotos eingestuft werden können. Es wäre wünschenswert, dass die beiden Autoren weitere derartige thematische Arbeiten über Bestände der Schwarzen Kirche herausbringen werden.
In der Schwarzen Kirche sind Kunstobjekte aus sieben Jahrhunderten bewahrt, so dass es da nicht an Themenbereichen fehlt. Die in dem vorliegenden Band beschriebenen zehn Bilder die sich an den Stirnseiten der beiden westlichen Gestühle unter der Orgelempore befinden, stammen aus der Zeit nach dem großen Brand von 1689 und sind, wie vermerkt wird, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden. Die zehn da bildlich dargestellten Tugenden sind Fleiß, Hoffnung, Klugheit, Mäßigkeit, Keuschheit, Geduld, Großmütigkeit, Liebe, Güte und Gottesfurcht. Alle bildlichen Darstellungen sind mit Bibeltexten versehen. Gernot Nussbächer beschreibt kurz jedes Bild; Peter Simon bietet vermittels der Fotos sowohl das Gesamtgemälde als auch Details und auch den jeweiligen Spruch. Allgemein wird Tugend als vollkommen entwickelte Fähigkeit des Menschen auf geistigem oder seelischen Gebiet bezeichnet. In der christlichen Sittenlehre ist es die Fähigkeit, das sittlich Gute zu verwirklichen. Im modernen philosophischen Sprachgebrauch wird Tugend meist durch Wert als ethischer Grundbegriff ersetzt.
Einleitend zu der rund 30 Seiten umfassenden Broschüre bietet der Historiker Gernot Nussbächer einen geschichtlichen Überblick zu diesem Sakralbau. Peter Simon bietet beste Illustrationen mit Blick auf die Buchholzorgel, dem unter der Orgelempore befindlichen Eingang mit den Tugend-Darstellungen. Sowohl inhaltlich durch Text und Illustrationen, als auch durch die grafische Gestaltung und den Druck können diese thematischen Arbeiten, die über die Bronzegegenstände, nun über die Tugend-Bildtafeln, als wahre Kunstalben betrachtet werden. Die beiden Autoren verdienen entsprechende Anerkennung und zu wünschen ist eine weitere gute Zusammenarbeit. Ihre Veröffentlichungen dienen auch bestens der Bekanntmachung der Geschichte der Stadt anlässlich des 775. Jubiläums seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Kronstadt, das heuer in festlichem Rahmen begangen wird.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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