Gute Laune und sächsische Tänze
10.09.09
Die Zeidner Tanzgruppe und Volkmar Kauntz: ein Freundeskreis mit Erfolg
Eine von drei Tanzgruppen in Zeiden/Codlea wird von Volkmar Kauntz geleitet. Zu erst war er Tänzer im 1999 gegründeten „Zeidner Jugendverein”, dessen Aktivität für ein paar Jahre eingestellt und erst 2008 wieder aufgenommen wurde, diesmal als „Zeidner Tanzgruppe”. Der erste Auftritt unter der Leitung von Kauntz fand im Sommer 2008 auf seiner eigenen Hochzeit statt. Seine Frau ist auch Tänzerin. „Ich finde es gut, dass es in Zeiden mehrere Tanzgruppen gibt”, sagt Kauntz, „denn die Konkurrenz bringt bessere Leistung”. Seit dem Neuanfang sind die Zeidner Tänzerinnen und Tänzer bereits mehrmals aufgetreten: in Tartlau/Prejmer, Petersberg/Sânpetru, in Bartholomae und in der Weberbastei Kronstadt/Brasov, sowie in ihrem Heimatort auf Gemeindefeiern, Kulturabenden, Klassentreffen, Hochzeiten, kurz gesagt, wo immer gute Laune und dynamische Stimmung erwünscht sind.
Kauntz bemüht sich, abwechslungsreiche Programme zusammenzustellen und tatsächlich hat die Gruppe immer mehr Erfolg, nicht nur auf den siebenbürgischen Bühnen. Die große Überraschung war das gute Ergebnis in Sulina, wo vor kurzem das Nationale Folklore- und Minderheitenfestival „Die Feiern des Deltas” stattfand. Den Zeidnern gelang es, auf den dritten Platz des Siegerpodests, nach den ukrainischen und griechischen Wettbewerbsteilnehmern zu steigen.
Ein Ländler, das bekannte „Recklich Mäd”, das „Spinnradel”, die Sternpolka und der Bändertanz, unter anderen, überzeugten die Jury. „Vor allem der Bändertanz erfordert viele Proben und viel Konzentration. Wenn auch nur ein einziger Tänzer einen Fehler macht, geht alles Weitere falsch”, erklärt Mihaela Kauntz, die nicht nur bei den Zeidner Tänzern, sondern auch in der Burzenländer Blaskappelle seit Jahren aktiv mitmacht. Bis zur Ankunft in Sulina aber wusste niemand, dass es um einen Wettbewerb ging. „Wir hatten einen gewöhnlichen Auftritt für das Festival vorbereitet”, erzählt Kauntz. „Erst am Freitagabend erfuhr ich, dass wir am Samstag auch am Wettbewerb teilnehmen sollten. Dann haben wir uns schnell zusammengetan und den ganzen Vormittag in der Hitze geprobt. Der Erfolg war eine riesengroße Freude für uns alle”.
Die Trachten der Zeidner sind Privateigentum. Ein Wunsch für die Zukunft wäre, genügend Geld für neue Trachten zu besorgen. Auch den Transport nach Sulina hat die Tanzgruppe aus der eigenen Kasse bezahlt. Die Kleinbusse wurden jedoch vom Kronstädter Demokratischen Forum der Deutschen (DFDKK) zur Verfügung gestellt. „Wir sind gute Freunde in der Tanzgruppe. Wir wollen aus unserem Hobby kein Geschäft machen, wir verlangen kein Honorar”, erklärt Kauntz. „Um auftreten zu können, brauchen wir nur den Transport gesichert zu haben und vielleicht ein gutes Essen. Natürlich sind wir für freiwillige Spenden sehr dankbar”. Die acht Paare proben jeden Samstag mindestens zwei Stunden lang in einem Saal des Zeidner Kulturhauses, der ihnen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird. Aber auch im Hause der Familie Kauntz, im „Firmenprotokollraum” wird oft geübt. Nach manch anstrengender Probe wird der Abend zusammen verbracht, mit Grill, Musik und heiterer Stimmung.
Volkmar Kauntz hat sein berufliche Laufbahn als Tischler begonnen und leitet seit 2006 seine eigene Firma. Zusammen mit ihren fünf Angestellten arbeitet die Familie Kauntz in ihrem Möbelgeschäft in Zeiden sowie vor allem an Möbelmontagen in der ganzen Umgebung. Trotz der Wirtschaftskrise und der Schwierigkeiten, mangelt es den energischen Unternehmern nicht an positiver Einstellung und Arbeitskraft.
Die Zeidner Tanzgruppe trat inzwischen auch bei der Eröffnung einer deutsch-rumänischen Firma auf. „Wir wünschen uns, dass die Leute die Tradition der schönen sächsischen Tänze nicht vergessen. Deswegen möchten wir diese Tänze neu beleben. Und natürlich, ein Lächeln mitbringen, dorthin wo meistens Einsamkeit herrscht”, sagt Kauntz. „Mal sehen, ob uns das gelingt!”.
Christine Chiriac
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