Historische Waffen in einer Ausstellung
24.12.13
Drei Museen haben gemeinsam die Schau zusammengestellt
Waffen werden nicht nur zum Angriff sondern auch zu Verteidigung verwendet. Von diesem Gedanken her ist auch die kürzlich im Ausstellungsraum für zeitweilige Veranstaltungen des Kronstädter Geschichtsmuseums im Alten Rathaus organisierte Schau zu betrachten. Bis Ende Januar kann diese besichtigt werden, wobei der Betrachter Auskunft über das Waffenarsenal aus der Antike bis nach dem Zweiten Weltkrieg erhält. Auch war die Ausstellung recht schwer zu organisieren eben da die eigenen Bestände des Kreisgeschichtsmuseums zwar relativ reich sind, doch fehlen dennoch Exponate aus verschiedenen Zeitepochen um ein vollständiges Bild zu bieten. Deshalb erwies sich die Zusammenarbeit der drei Museen: dem Kronstädter Geschichtsmuseum, dem Museum des Fogarascher Landes „Valeriu Literat“, dem Nationalmuseum der Ostkarpaten von Sankt Georgen/Sf. Gheorghe bei der Erstellung der Schau als besonderes glücklich. Hinzugezogen wurden auch einige Privatsammler, sodass die unter der Schirmherrschaft des Kronstädter Kreisrates stehende Ausstellung einen weiteren Anziehungspunkt darstellt für Besucher der Stadt, wie auch der Stadtbewohner die sich ihre Geschichtskenntnisse vervollständigen wollen.
Dr. Radu Stefanescu, Direktor des Gastgebermuseums, begrüßte bei der am Nikolaustag stattgefundenen Vernissage die Initiative seiner beiden Kolleginnen die den wesentlichsten Beitrag für die Ausstellung erbracht haben und dankte den Vertretern der anderen Institutionen die diese Schau sowohl mit Exponaten als auch mit Vorschlägen konstruktiv unterstützt haben. Zahlreiche Schulkinder waren auch anwesend die nicht nur großes Interesse an den Exponaten und erläuternden Schautafeln zeigten, sondern nach der Eröffnung die Fachleute mit Fragen bestürmten. Doktorandin Lucica Savu vom Kronstädter Geschichtsmuseum führte in die vorgeschichtliche Zeit ein. Einige der Exponate wie Spieße, Teile von Ausrüstungen der Ritter sowie Hinweise auf die Grabungsstellen wo diese entdeckt wurden, konnte sie ebenfalls vorstellen. Diese stammen aus dem Museum von Sf. Gheorghe, dessen Direktor Dr. Valeriu Cavruc die Ausführungen ergänzte. „Die Ausstellung bezieht sich praktisch auf Gewalttätigkeit. Kann diese aber beseitigt werden?“ war seine rhetorische Frage. Darüber gibt es aber bis heute keine Antwort.
Alina Posea, als zweite Triebkraft der Ausstellung vom Kronstädter Geschichtsmuseum, betonte, dass es nach dem Bau der befestigten Wehranlagen bedeutend mehr und vielfältigere Waffen gab und somit uns auch viel mehr derartige Funde blieben. Beispielsweise aus dem Inventar von 1562 der Waffen die es in den jeweiligen Verteidigungstürmen der Stadt gab, wird sogar zum Teil deren Anzahl an Gewehren, Speeren, Hellebarden, Arkebusen, Rüstungen von Kavalieren, Kugeln aber auch die Quantitäten an vorhandenem Schließpulver angegeben. Aus einer Privatsammlung ist ein Schwert ausgestellt das bei Hinrichtungen verwendet wurde. Unter den Exponaten sind auch einige orientalische Waffen und Rüstungen zu sehen die voraussichtlich nach den stattgefundenen Kämpfen da geblieben sind.
Die Ausstellung bietet ebenfalls Informationen und auch Exponate bezüglich der Ausstattung der rumänischen Armee im 19. Jahrhundert, aber auch in dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, Ansichten von verschieden Schlachten wie der von Marasesti, aus rumänischen Rüstungsbetrieben. Zu begrüßen ist die Ausstellung wegen ihrem lehrreichen Charakter, aber auch dem Bemühen des Kronstädter Geschichtsmuseums und seiner Leitung, dem Forscherkollektiv, immer wieder mit zeitweiligen Ausstellungen vor das Publikum zu treten, dessen Interesse an der Geschichte somit zu fördern.
Dieter Drotleff
Foto 1: Bei der Eröffnung der Ausstellung im Kronstädter Geschichtsmuseums: Lucica Savu, Radu Stefanescu, Alina Posea, Valeriu Cavriuc (von links nach rechts).
Foto 2: Besucher erhalten wichtige Informationen vermittels der Exponate und Schautafeln.
Foto 3: Kleinmodell einer Kanone aus dem Mittelalter. Fotos: der Verfasser
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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