07.04.11

Arnold Aescht, Kurator der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. von Zeiden, gestorben

Wie kaum ein anderer hat sich Arnold Aescht, Kurator der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. von Zeiden, für seine Mitmenschen eingesetzt. Und das nicht nur für die Ortsbewohner, sondern auch für die aus dem umliegenden Gemeinden im ganzen Burzenland. Besonderes in den Jahren nach der Wende von 1989 war er immer mit Rat und vor allem mit der Tat dabei. Den vielen allein gebliebenen Senioren  wurde die Küche auf Rädern zu einer unersetzlichen Hilfe. Arnold Aescht führte nicht nur das Essen in Zeiden und Heldsdorf aus, oft stand er selbst in der Küche und half mit. Und an dem Bestimmungsort angelangt, hatte er immer auch noch ein freundliches und aufmunterndes Wort für die Person. Dort wo es darum ging, ein Fest oder eine Veranstaltung zu organisieren, legte er Hand an, war mit gutem Rat dabei, sicherte die Kost auch wenn es um mehrere hunderte Personen ging. Sein Rat war wichtig als Mitglied im Vorstand des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt vor allem in wirtschaftlichen Belangen, bei der Gründung der landwirtschaftlichen Vereine, als Acker- und Wiesenflächen  zurück erstattet wurden. Kam ein Transport mit landwirtschaftlichen Geräten als Spende aus Österreich an, war auch er gleich wie Vertreter aus Honigberg, Heldsdorf  einsatzbereit am Güterbahnhof, um die Eisenbahnwaggons zu entladen. Rund 20 Jahre als Kurator der Zeidner Kirchengemeinde, der drittgrößten im Kronstädter Kirchenbezirk, hat er sich für seine Mitmenschen eingesetzt, war unermüdlich dabei, Kirche  und Pfarrhaus zu renovieren, setzte sich ein für die Rückgabe ehemaligen gemeinschaftlichen Eigentums ein. Dazu fand er auch die Unterstützung der Heimatortsgemeinschaft  Zeiden in Deutschland mit deren Leitung er ständig im Kontakt war, sich mit dieser beriet. Gemeinsame Veranstaltungen wurden für die Zeidner organisiert. Er selbst war auch beispielgebend für einen Neuanfang und baute sich mit der eigenen Familie die Wirtschaft aus. Auch ist es ihm gelungen, im Presbyterium der Kirche  die erforderliche Arbeitsatmosphäre zu schaffen, für gute Verständigung zu sorgen. Dabei waren  ihm und der Zeidner Gemeinschaft die Hilfe und Unterstützung vom Partnerkreis Templin- Gransee aus Brandenburg zu großem Nutzen. Sein Beitrag für die Ausweitung dieser guten Beziehungen, dem sozialen Einsatz den er da leistete, fand gebührende Anerkennung einschließlich seitens des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, der in einem Schreiben dieses kund tat. Am 16. Dezember 2006, am Tag des Ehrenamtes, wurde Arnold Aescht an Bord des Motorschiffes „Belvedere“ von Spitzenpolitikern dieses Landes wenige Tage vor seinem 68. Geburtstag empfangen und geehrt.

Geboren wurde Arnold Aescht am Heiligen Abend des Jahres 1938, unter einem guten Stern. Arbeit stand immer an erster Stelle in seinem Alltag auch in den öffentlichen kirchlichen und lokalen Gremien sowie jenen des Forums in die er gewählt worden war. Doch eine schwere Erkrankung die er mit Geduld getragen hat, brachte seinen Stern am 29. März diese Jahres zum Erlöschen. Familie, Freunde und Zeidner Gemeinschaft werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten.

Dieter Drotleff