Martinsberg
18.09.08
Schönstes Sommerwetter bot sich am Sonntag für das Gemeindefest am Martinsberg das Kirchenglieder der Kronstädter Honterusgemeinde zu einem inhaltsreichen und besinnlichen Programm zusammenbrachte. Der Stadtpfarrer und Dechant des Kronstädter Evangelischen Bezirkskonsistoriums A.B. Christian Plajer und Pfarrer Christian Agnethler hatten den liturgischen Teil des Hauptgottesdienstes für die Gesamtgemeinde übernommen, Pfarrerin Hannelore Agnethler ging in ihrer Predigt von der Geschichte Abrahams aus die auch auf uns heute ihre Wirkung hat. Bezeichnend war der Aufbruch Abrahams der dem Ruf Gottes folgte, und so waren auch an diesem Sonntag zahlreiche Kirchenglieder der Honterusgemeinde aufgebrochen um auf den Martinsberg, dem Rufe Gottes folgend, zu steigen um an dem Gemeindefest teilzunehmen. Solche Feste geben einem inneren Halt, man ist sich bewusst nicht alleine da zu stehen. Und so wie Abraham es nicht scheute mit 75 noch einen Neuanfang zu wagen, so sollten auch wir es nicht scheuen umzudenken, unser Verhalten auch unseren Nächsten gegenüber zu ändern. Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von dem Bläserensemble „Tromba Felix“ aus Hermannstadt dessen fünf Instrumentalisten auch beim anschließenden geselligen Beisammensein die Teilnehmer am Fest mit der von ihnen gebotenen Musik erfreuten.
Das Bläserensemble das seit über sieben Jahren besteht wird aus Musikern der Hermannstädter Philharmonie gebildet die in ihrem Repertoire sowohl klassische als auch Unterhaltungsmusik hat. Die aus Gheorghe Br²nici, Dorin Petcu (Trompete), Vasile Petcu (Saxophon, Klarinette), Ion Palgniuc (Posaune) und Daniel Luca (Tuba) bestehende Formation wird immer wieder zu kirchlichen Festen der Sachsen in ganz Siebenbürgen eingeladen.
Ein bestens dokumentiertes Referat mit Lichtbildern illustriert, bot anschließend in dem Kirchenraum, Agnes Balint, Kunstexpertin der Schwarzen Kirche über die „Paramente und liturgischen Gewänder“ die sich in Kirchenbesitz befinden, eine Sammlung die einzigartig in Europa ist. Einzigartig ist der Bestand auch dadurch, dass die vorreformatorischen Gewänder auch nach der Reformation noch verwendet und aufbewahrt wurden. Die Sammlung umfasst außer Priestergewänden auch Altarbehänge protestantischer Prägung. Anschließend bot die Referentin Details über die verschiedenen Ornate die sich in der Sammlung befinden, bezog sich auf die Rolle die diese im Laufe der Jahrhunderte in den Gottesdiensten gespielt haben, stellte technische Details über die Webeart vor. Agnes Balint stellte auch Pluviale – Übergewänder die anlässlich besonderer Feste über die Priestergewände genommen wurden – vor. Die Sammlung wird fachgerecht in der Sakristei der Schwarzen Kirche aufbewahrt wo die Idealtemperatur und Feuchtigkeit gesichert werden. So wie die Referentin abschließend betonte, tragen die Paramente noch viele Geheimnisse in sich die von den Experten entschlüsselt werden müssen.
Anschließend konnte in der Kirche dann eine Fotoausstellung unter dem Titel „Kronstadt in fotografischen Dokumenten“ gesehen werden die auf fünf thematisch gegliederten Tafeln gezeigt wurde: Kronstädter Feste, Martinsberg, Kronstadt aus der Vogelperspektive, Besondere Ereignisse und Blick hinter die Zinne. Die Schau wurde von Alexandra Neme{, Gernot Nussbächer und Thomas Sindilariu bearbeitet. Die Organisatoren richteten erneut den Wunsch an die Gemeindeglieder, Fotos dem Archiv der Schwarzen Kirche zur Verfügung zu stellen um diese Dokumentation erweitern zu können. Auch bei anderen Anlässen wird dies Ausstellung in Zukunft noch geboten werden. Wie uns Thomas [indilariu erklärte wird dies in kürze bei der Tagung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde die vom 18. - 20.September, in Stuttgart stattfindet, gezeigt.
An den schön gedeckten Tischen nahmen die Teilnehmer am Gemeindefest am Kirchhof Platz ein. Jugendliche waren eingesprungen um zu helfen, bedienten die Gäste mit Speisen und Getränken bei Tisch. Schnell kam man mit einender ins Gespräch auch wenn man sich vielleicht nicht am besten bisher gekannt hat. Anerkennende Worte waren auch über das Personal des Altenheimes Blumenau zu hören, das mit dem leiblichen Wohl aufwartete, diese zubereitet hatte.
Es war zum dritten Mal, dass das Gemeindefest am Martinsberg wieder gefeiert wurde. Und sicher war es auch das gelungenste sowohl vom organisatorischen her, als auch was die Festatmosphäre betrifft. Der Dank der Teilnehmer an die Organisatoren war auch aus den Augen abzulesen.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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