Mehr als Erfolg
28.10.10
ELMAS zum 20. „Geburtstag“
Nicht viele einheimische Firmen können heutzutage auf eine ununterbrochene 20jährige Tätigkeit in Rumänien zurückblicken. Wenige davon haben „von ganz unten“ begonnen und sich Jahr für Jahr zu angesehenen und gesuchten Unternehmen hochgearbeitet. ELMAS (www.elmas.ro) scheint die Ausnahme zu sein. Heute feiert die Firma zwei Jahrzehnte ihres Bestehens in den schönen Räumlichkeiten, die sich seit 2005 an der Ausfahrt von Kronstadt in Richtung Schäßburg befinden und aus Werkhallen, Lagerräumen und einem Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude bestehen.
Eine Firma zu gründen war 1990, wenige Monate nach der Wende, noch lange nicht selbstverständlich. Das Gesetz ließ nur kleine Privatunternehmen zu. Auf Initiative von zwölf Arbeitskollegen in einem staatlichen Unternehmen für Aufzugservice startete auch das Kleinunternehmen ELMAS – der Name kommt von „ELectroMecanice AScensoare“. Auch heute besteht die Firma hundertprozentig aus einheimischem Kapital und arbeitet als exklusiver Vertreter auf dem rumänischen Markt mit deutschen Firmen zusammen. Die Kronstädter GmbH importiert hauptsächlich aus Deutschland Bestandteile oder fertige Industrieprodukte, vertreibt und montiert sie hierzulande und sichert den Service dafür.
„ELMAS verfügte von Anfang an über kein Kapital aus den alten Zeiten, mit dem wir hätten gut starten können. Wir mussten alles von Null aufbauen“, erzählt Generaldirektor Geza Marton Roth. „Die Bedingung für die Gründung einer Firma war damals der Besitz einer Startsumme von mindestens 100.000 Lei. Eine Dacia, beispielsweise, kostete 70.000 Lei. Woher so viel Geld? Zum Glück war ich nicht allein, elf meiner Kollegen wagten sich mit mir in dieses Abenteuer“, erinnert er sich.
Die vier wichtigsten Geschäftsbereiche und Abteilungen der Firma sind Gabelstapler, Kräne, Aufzüge/Fahrtreppen und Lagertechnik/Parksysteme. Die GmbH produziert Aufzüge unter eigener Marke und Kräne in Lizenz, in Partnerschaft mit dem Großunternehmen DEMAG. Zu den Gabelstaplern kam es durch die Übernahme der Rumänien-Vertretung der Firma LINDE – und Gabelstapler machen heute die Haupttätigkeit der Firma aus. Projektierung und Lieferung von Lagersystemen, eine Zusammenarbeit mit Thyssen-Krupp im Bereich Rolltreppen und Aufzüge, moderne Auto-Parksysteme und seit kurzem auch eine Mitarbeit mit John Deere für Forstmaschinen kommen hinzu.
Das Kronstädter Unternehmen, das in Rumänien über elf Büros verfügt und Gründungsmitglied des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt ist, hat die Finanz- und Wirtschaftskrise ohne Personalentlassungen überstanden: es geht dabei um rund 250 Angestellte - darunter auch einige, die seit 1991 oder 1992 treu geblieben sind. Die Firma ist in Großstädten wie Warschau, Tel Aviv, Bratislava oder Chisinau vertreten. „Mit dem Export nach Bulgarien haben wir vor rund drei Jahren begonnen, zurzeit verhandeln wir mit Ungarn.“
„Gerade zu Beginn haben wir zwölf Gründer manchmal heftig gestritten, und zwar aus politischem Anlass: jeder hatte seine Meinung, wir konnten uns nicht einig werden. Deswegen haben wir entschlossen, in die erste ’Satzung’ der Firma auch eine Klausel einzufügen, die uns verbot, im Dienst über Politik zu diskutieren. Die ’erste Satzung’ existiert heute nur noch als Erinnerung an unseren Start, aber an diese eine Regel halten wir uns noch immer,“ sagt Generaldirektor Marton. „Und, wenn man nicht über Politik streitet, streitet man ums Geld. Auch das wollten wir unbedingt vermeiden: wir haben stets alles ganz offen diskutiert. Der Gewinn, geteilt auf zwölf, war nie besonders hoch, aber wir haben ihn immer wieder in die Weiterentwicklung des Unternehmens investiert.“
Man sieht es auf den ersten Blick: die Firma ist von Jahr zu Jahr gewachsen und die zwölf Gründer arbeiten noch immer gut zusammen. So mancher von ihnen scheut es nicht, sich mit Service in der Werkhalle zu beschäftigen, obwohl er Firmeninhaber ist. Kein Wunder, dass ELMAS Erfolg hat.
Christine Chiriac
Foto 1
Der Firmensitz von ELMAS.
Foto 2
In einer Ausstellung wird das in zwei Jahrzehnten Geleistete vorgestellt.
Foto 3
Zur High-Tech passt natürlich eine moderne Architektur.
Fotos: ELMAS
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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