Mit Blick auf die Jubiläumsfeier des nächsten Jahres
16.09.10
Junge Historiker bei der 25. Internationalen Siebenbürgischen Akademiewoche referierten über Kronstadt und Burzenland
Selbst bei einem Jubiläum angelangt, tagte die 25. Internationale Siebenbürgische Akademiewoche von „Studium Transylvanicum“ vom 6. - 11. September, in Wolkendorf/Vulcan zum Thema „Kronstadt und das Burzenland“. Veranstaltet wurde diese in Zusammenarbeit vom Münchner Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas und dem Archiv der Kronstädter Honterusgemeinde. Der Verein dieser jungen Akademiker befindet sich in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg.
Kronstadt begeht heuer sein 775. Jubiläum seit der ersten urkundlichen Erwähnung, das Burzenland sein 800. im nächsten Jahr, sodass die vorgelegten Referate in öffentlichem Rahmen am ersten Tag im Kronstädter Gemeinderaum sich konkreten Aspekten aus deren Geschichte widmeten, sich durch die Kompetenz der jeweiligen Referenten kennzeichneten. Thomas Sindilariu, Leiter des Archivs der Honterusgemeinde, selbst unermüdlicher Forscher und Herz diese Veranstaltung, begrüßte die angereisten ausländischen und einheimischen Gäste, hob die Bedeutung derartiger wissenschaftlichen Tagungen die das Archiv veranstaltet, hervor. Ein Sammelband wird diese wissenschaftlichen Arbeiten umfassen und wird anlässlich des Jubiläums im nächsten Jahr erscheinen.
Einleitend sprach Balint Varga Kuna, Doktorand an der Lorand Eötvös-Uni Budapest und der Johannes Gutenberg-Uni Mainz, über das Millennium-Denkmal das auf der Zinne errichtet worden war und für viel Unmut sorgte. Stephanie Danneberg, Doktorand an der Ludwig-Maximilians-Universität München, referierte über die Geschichte der Rivalität zwischen Kronstadt und Hermannstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Michaela Nowotnick, Doktorand an der Humboldt-Universität Berlin, sprach über die Rolle von Adolf Meschendörfer und der von ihm herausgebrachten Zeitschrift „Die Karpathen“ die eine Erneuerung, eine Annäherung der sächsischen Literatur an die deutsche Kultur anstrebte, über die Bindungen zu dem deutschen Dichter Liliencron.
Dr. Gerald Volkmer von der LMU München setzte am Nachmittag die Tagung mit einer eingehenden Übersicht zu den Kronstädter Industrieunternehmen und Banken in der Zeitspanne 1848 – 1948 fort, sprach über die wirtschaftliche Entwicklung. Dionisie Arion, Doktorand an der Humboldt-Uni sprach über die Wahl von Dr. Konrad Möckel zum Kronstädter Stadtpfarrer 1933, wobei der Kirchenhistoriker auch über die hiesigen sächsischen politischen Hintergründe Aufschluss gab. Über die entscheidende Rolle von Dr, Erich Jekelius zur Gründung und später als Leiter des Burzenländer Sächsischen Museums referierte Thomas Sindilariu. Abgeschlossen wurde der Tag von Doktorand Friedericke Mönnighoff (Bremen) mit gesammelten Eindrücken von Kronstädter Zeitzeugen des Umsturzes von 1989, mit Gedanken bezüglich Auswanderung und Integration in Deutschland.
Die von den Referenten sehr kompetent gebotenen Daten und Fakten zeugten nicht nur von ihrem regen Interesse an der siebenbürgischen Geschichte, sondern führten auch zu anschließenden intensiven Diskussionen.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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