Nachhaltigkeit, Naturbewusstsein und Kreativität fördern
12.07.24
Ein näherer Blick auf die Workshopreihe des Kronstädter Kinderforums
Ein Umweltbewusstsein und ein Gespür und Respekt für die eigene Umgebung und die Natur zu vermitteln ist dem kronstädter Forum ein großes Anliegen.
In diesem Sinne hat das Forum nun schon zum dritten Mal die beinahe schon traditionellen Workshops „Nicht verschwenden-wiederverwenden!“ und den „Kinder-Kunstworkshop“ veranstaltet, die sich Ende des Schuljahrs in Zusammenarbeit mit dem „Zauberwald“ abspielten. Die beiden Workshopreihen sollen den Kindern Inspirationen geben, sich mit dem Thema Wiederverwendung, Umwelt und Natur kreativ zu beschäftigen. „Nicht verschwenden – wiederverwenden!“ fand heuer am 23.und 24. Mai in einem großen Garten in der Oberen Vorstadt statt.
An diesen beiden Abenden war die junge Generation vor Ort, tobte durch den Garten, füllte ihn mit Leben und genoss das satte Grün und den Ausblick auf die Zinne. 17 Kinder, zwei Mütter, Codruța Lazar und die Jugendreferentin des Forums, Alina Depner, befassten sich mit komplexen Themen wie Bepflanzung, sowie Instrumente aus Naturmaterialien und „Müll“.
Samenbomben
Beim ersten Workshop wurden Samenbomben hergestellt. Diese sind eine Erfindung, die häufig dem „Guerilla Gardening“, einer grünen Widerstandsbewegung aus den USA der 1970er Jahre, zugeschrieben wird. Im Besonderen der Gruppe um die Künstlerin Liz Christy in New York, die die kargen Brachflächen der Städte zu Gemeinschaftsgärten umgewandelt haben.
In vielen europäischen Metropolen sind die Methoden, die als ziviler Ungehorsam in grauen Städten begannen, längst in die regulierten Modelle urbanen Gärtnerns übernommen worden und Seedbomben finden sich in vielen deutschen Städten als „Samenkugeln“ aus gewerblicher Herstellung in den Regalen kleiner Läden.
Selbstgemacht ist aber natürlich immer noch besser, nachhaltiger, günstiger und vor allem: Man lernt etwas und es macht Spaß.
So geht’s
„Ich versuche auch immer möglichst viele Sinne anzusprechen“, betont Codruța Lazar, nachdem wir Pappe zerreißen und mit heißem Wasser übergossen haben. Wenn der Sud durchgezogen ist, lässt sich hieraus eine gute Trägermasse im Mixer herstellen. Alle Kinder haben am Tisch fleißig gebastelt.
Aus dem Pappmaché werden in der hohlen Hand Kugeln geformt, die mit Erde gefüllt werden. Diese werden mit einer kleinen Mulde versehen, in die man eine Prise Blumensamen bestreut, noch etwas Erde darüber und alles wird gut in der Hand abge rundet.
Es ist gut darauf zu achten, lokale Wildblumensamen zu verwenden. Auch wenn Zierblumen schön aussehen, tut man den ansässigen Insekten mit Wiesenblumen einen größeren Gefallen.
Und wie verwendet man die Kugeln nun?
Die Kugeln können auf jeden beliebigen Ort mit Erde geschmissen oder hinterlassen werden, den man ein wenig bunter gestalten möchte. Natürlich ist auch die eigene Fensterbank sehr gut geeignet. Sobald die Samenkugel nass wird, es also regnet oder man sie gießt, wird auch die Papiermasse nass und saugt sich voll. Dann können die Samen von dem aufgesaugten Wasser profitieren und schon nach kurzer Zeit fangen sie an zu keimen.
Als Experiment war es auf jeden Fall sehr gelungen und vielleicht haben ja auch einige Leser dieses Artikels Lust das Ganze als ausgefallene Geschenkidee einmal auszuprobieren. Ein „Do it yourself“-Blumenstrauß für den nächsten Geburtstag zum Beispiel.
Alina Depner
Die Teilnehmer haben einen schönen Nachmittag inmitten der Natur verbracht. Foto: privat.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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