Neues aus Neustadt
08.11.24
Treffen der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa (II)
Es ist nicht die Gier nach Kultur oder Event maßgebend, sondern der Wunsch nach Gemeinschaft, nach Zusammenschluss und Anteilnahme. Das haben die Siebenbürger Sachsen 800 Jahre hindurch im Karpatenbogen gepflegt. Sie haben Türkenkriege, Bürgerkriege und Epidemien überlebt, dank den einzigartigen Nachbarschaftlichen Statuten in Europa bis 1945, und haben somit den nationalen Veränderungen standhalten können. Was nach 1945 unter russischer Doktrine geschehen ist, wird die Geschichte noch klären. Enteignung, Deportation, Zwangsumsiedlung, Schauprozesse, Demütigungen und panikartige Auswanderung, waren die Folge. Trotzdem blieb man Heimatverbunden. Dieses Treffen war dafür die Bestätigung. Im großen Saal gab es Begegnungen besondere Art. Kinder und Enkelkinder der durch den kommunistisch ersichtlichen Druck ausgewanderten Neustädter Sachsen (Deutschen) konnten die Heimatstätte ihrer Ahnen besuchen und an dem traditionellen Gemeinschaftswesen teilhaben.
Gemeinschaft fördern und Gemeinschaften binden
Der Abschluss am 11.08 in der Honigberger Kirchenburg, in welcher während der Türkengefahr Zuflucht gesucht wurde, sollte auch ein Highlight werden. Ein gemeinschaftliches Überleben bei großen Gefahren sollte hier sichtbar werden. Kirchenburg mit Wohnkammern zeugen davon. Nicht alle Gruppen konnten das sehen. Aber hier wurde christlicher Glauben und siebenbürgische Mentalität weitergegeben, was dieses Gemeinschaftswesen auch bekannt machte. Unser Bürgermeister Gicu Cojocaru verabschiedete sich würdig und stolz bei allen anwesenden Gruppen mit dem Wunsch „Gott gebe Frieden zu einem neuen Treffen“.
Letzte Frage steht offen, wem gebühren Ehre und Lob ? Ich denke nicht nur den Organisatoren, sondern auch den Teilnehmern, also uns allen, die wir uns dem angebotenen Programm fügten. Der gebührende Dank ist bereits im ökumenischen Gottesdienst angesprochen worden, an welchem auch Prinz Eugen Ferdinand vom Hause Andronik-Cantacuzino teilnahm. Letztendlich war es eine gute Entscheidung die drei Veranstaltungen für „Neustadt“ unter eine Hut zu bringen. Es war wohl nur ein Teilerfolg, die Gemeinschaft zu fördern und Gemeinschaften zu binden, doch es gelang aus unserer Sicht nach altem Siebenbürger Spruch zu zeigen „was sich gehört“! Dass wir Gemeinschaft hatten, kann wohl kein Teilnehmer verneinen und die Hoffnung in der Arbeitsgemeinschaft „Neustadt in Europa“ diese Gemeinschaft zu pflegen, soll nicht nur ein Wunsch sein, sondern international, Länder übergreifend, wirken – ja greifen, trotz Gefahren, Leiden, Krieg und Not. Die Siebenbürgische Geschichte, als Geschichte Deutscher Siedler im Osten, ist ein Beispiel dafür. Trotz Reserven, gegenüber diesen „Neustädter“ Tagen, konnten alle auf der Bühne, im Zelt und im Gemeindesaal, wie auch als Publikum in den Veranstaltungen, eine wertvolle Erinnerung mitnehmen, um daran noch lange Zeit zu zehren. Einzelne Pannen beim aus-checken werden dabei übersehen, denn Gemeinschaft bindet sogar in einzelnen Nöten und der Zweck des Treffens war somit erfüllt. Ob dieses Treffen zu Partnerschaften führen wird, liegt nicht an meiner Entscheidung, sondern bei Gottes Willen.
Pfr.i.R. Kurt Boltres, Cristian-Neustadt in Rumänien
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