Rechtzeitig für freiheitliche und demokratische Prinzipien eintreten
20.10.23
Gedenkveranstaltungen anläßlich der Schlacht vom 16. Oktober 1612 bei Marienburg
Bei noch konstantem, schönen Herbstwetter wurde am Sonntag, dem 15. Oktober l.J. bei dem Heldendenkmal von Marienburg der Schlacht vom 16. Oktober 1612 gedacht, als unter der Leitung von Michael Weiß der am 26. Dezember 1611 zum Kronstädter Stadtrichter gewählt worden war, das Kronstädter Herr sich mit dem des Fürsten Gabriel Bathory konfrontierten. Der Ausgang ist tragisch ausgefallen, rund 300 Kronstädter, 22 Studenten der Honterusschule - nach anderen Quellen 39 -, einschließlich Michael Weiss verloren dabei ihr Leben. Doch Bathory konnte Kronstadt doch nicht einnehmen wie das mit Hermannstadt vorher 1610 durch List und Gewalt geschehen ist. Das wollte der Fürst der 1608 den Thron bestiegen hatte auch mit Kronstadt erreichen, doch wurde er 1611 geschlagen da der Wojwode Radu Serban den Kronstädtern zu Hilfe gekommen war. Er gab aber nicht auf, und erneut kam es 1612 zur Konfrontation mit den Kronstädter die aber nicht der offenen Schlacht auf dem Feld gewachsen waren und diese verloren. Doch Bathory sollte auf Druck der Türken Frieden mit den Kronstädter schließen, wurde aber im gleichen Jahr am 27. Oktober 1613 von seiner eigenen Leibgarde ermordet.
Organisiert vom Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt, dem Kronstädter Ortsforum, dem Bürgermeisteramt von Marienburg, dem Johannes Honterus Kolleg, wurde den damaligen Gefallenen, wie auf dem Kranz der Foren stand,“Den Opfern von Gewaltherrschaft und Unterdrückung“, auf dem Kranz des Rathauses zu lesen war „Cinste si onoare eroilor cazuti pe câmpul de lupta“ (Ehre und Anerkennung den auf dem Schlachtfeld gefallenen Helden) die entsprechende Ehrenbezeugung gezeigt. Nachdem die von Matthias Roos geleitete Jugendblaskapelle „Ich hat einen Kameraden“ angestimmt hat, sprach Bürgermeister Sorin Taus ein Anerkennungs- und Grußwort, betonte auch die Absicht für die Instandhaltung der kirchlichen Baudenkmäler da aufzukommen wenn ein Einvernehmen erzielt werden sollte. Bernhard Heigl, Vorsitzender des Kreisforums, betonte u.a. „das politisches Chaos und Unübersichtlichkeit oft zu extremen Konsequenzen führen. Die Kronstädter und nicht nur sie allein haben in diesem Fall den höchsten Preis dafür bezahlt. Vielleicht sollten wir die Gelegenheit hier nutzen um und daran zu erinnern, dass man für freiheitliche und demokratische Prinzipien eintreten muss, bevor eine Situation ins Extreme eskaliert“. Olivia Grigoriu, Vorsitzende des Kronstädter Ortsforums , betonte, dass auch wir in einer Zeit der Konflikte leben, dass wir uns für eine Welt einsetzen in der Frieden herrscht.
Die Jugendblaskapelle die Fortschritte von einem Auftritt zum anderen verzeichnet, interpretierte noch „Den Himmel rühmen“ und „Näher, mein Gott zu Dir“. Schüler der Honterusschule hatten am Donnerstag davor die Wiese im Umfeld des Denkmals gereinigt, diesem wurde auf Anlass des Rathauses ein teilweiser frischer Anstrich verliehen. Abschließend wurden den Teilnehmer selbstgebackener Kuchen von den Eltern der Instrumentalisten der Kapelle die zum Großteil aus Marienburg stammen,und Erfrischungsgetränke aufgewartet. Am Montag, dem 16. Oktober, fand eine Feier in der Aula des Honterus-Kolleg statt an der sich Schüler, Lehrkräfte, Gäste aus Wiesbaden beteiligten. Ein Dokumentarfilm über die Schlacht bei Marienburg wurde gezeigt und von Wolfgang Wittstock und Klaus Fabritius kommentiert die auch das Gemälde von Karl Hübner „Der Studentenhügel“ vorstellten.
Dieter Drotleff
Die von Matthias Roos geleitete Jugendblaskapelle gestaltet gekonnt immer öfters den musikalischen Rahmen bei öffentlichen Veranstaltungen. Fotos: der Verfasser
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