Rumänische Karpatentour mit dem Mountainbike
01.09.11
Radfahrtourismus im Gebirge steckt noch in den Kinderschuhen
Vor einigen Tagen endete die am 27. Juli in Zarnesti gestartete Mountainbike-Tour durch die Karpaten. Auf der knapp einen Monat dauernden Reise haben Bogdan Florescu und Dan Spulber rund 1200 km zurückgelegt. Sie waren nicht immer allein, auf Teilstrecken wurden sie von Freunden begleitet. Die Trasse wurde in sechs Etappen eingeteilt:
1. Kronstadt/Brasov - Retezat-Gebirge; 2. Retezat – Westgebirge/Apuseni (Padis), 3. Westgebirge – Grosii Tiblesului (Maramures) 4. Grosii Tiblesului - Vatra Dornei 5. Vatra Dornei - Bad Tusnad 6. Bad Tusnad - Zarnesti.
Dabei wurde Tagebuch geführt und fotografiert. Erlebnisse und Eindrücke während dieses Monats konnte man auf der Webseite www.eco-romania.ro/mtbromania mitverfolgen. Das ganze Projekt hatte aber nicht nur einen sportlichen Charakter. Es lief unter der Bezeichnung „Mountainbike Romania“ und war eine Initiative des Rumänischen Ökotourismus-Verbandes (AER), unterstützt von WWF Romania, Fundatia pentru Parteneriat sowie von anderen Sponsoren. Damit will man die Möglichkeiten vorstellen, die die Karpaten für die Mountainbike-Fans bieten. Und die sind vorhanden, nur noch nicht richtig bekannt und verwertet. Auf ihrer Trasse nutzten Florescu und Spulber vor allem Forstwege und Wanderwege. Auch auf Landesstraßen mussten sie ausweichen und jene Teilstrecken waren wegen dem regen Verkehr nicht die schönsten Seiten dieses Abenteuers.
„Durch ihre natürliche und kulturelle Vielfalt, durch die vielerorts noch unberührten Landschaften, die wilden Wälder, die Bergdörfer mit ihrem ursprünglichen Aussehen und der traditionellen Lebensweise ihrer Bewohner können die rumänischen Karpaten durchaus ein wichtiges Reiseziel für den Fahrradtourismus in Europa werden“, sagt Projektkoordinator Bogdan Florescu. Um diesen Wunsch zu verwirklichen, muss noch vieles unternommen werden. Das Kartenmaterial muss zum Teil noch ausgearbeitet werden, die Wege müssen vernetzt werden, Übernachtungsmöglichkeiten müssen angeboten werden. Zwar kann man immer wieder Beispiele für die Gastfreundlichkeit vieler Leute in den Bergen anführen, wie es auch aus dem Tagebuch dieser Tour ersichtlich ist, aber das kann sich ändern, wenn zahlreiche Radfahrer, von denen viele Ausländer sind und nicht die Landessprache sprechen, plötzlich auf den Wiesen, in den Wäldern und Dörfern auftauchen und vor Ort auf verschiedene Dienstleistungen angewiesen sind. Das könnte ein zusätzliches Einkommen für Dorfbewohner bedeuten – nur müssen diese darauf vorbereitet sein.
Die Karpaten-Mountainbike-Tour diente somit auch der Erkundung vor Ort. Manche Teilstrecken müssen wiederholt werden, weil wegen Schlechtwetter Umwege gewählt werden mussten, in manchen Bergen (Lotru und teilweise Tarcu) ist es schwer mit dem Mountainbike unterwegs zu sein („Wir haben unsere Fahrräder eher als Schubkarren benutzt, so schwierig war das Gelände“, heißt es in den Aufzeichnungen der Beiden).
Aber mit moderner Technik in der Kartenherstellung, mit den richtigen Partnern vor Ort könnte dieses ehrgeizige und zukunftsträchtige Projekt in Angriff genommen werden. Auf Grund dieser ersten Erkenntnisse soll nun eine Karpatenroute zusammengestellt werden, mit sechs Zentralstellen, von wo Nebenwege erschlossen werden, wo auch Infotafeln aufgestellt, Service- und Radmietstellen eingerichtet und Führer herangezogen werden. Interessant wäre auch zu wissen, inwieweit das Tourismusministerium diese Bemühungen unterstützen wird. Denn sie entsprechen dem umweltfreundlichen offiziellen Werbeslogan: „Entdecke den Karpatengarten!“
Ralf Sudrigian
In Magura begrüßt der SKV-Vorsitzende Hermann Kurmes (zweiter von links) Dan Spulber, Codruta Clinciu, AER-Vorsitzenden Andrei Blumer und Mountainbike-Romania- Projektleiter Bogdan Florescu (v.l.n.r.)
Foto: cntours.com
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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