Schüleraustausch
13.06.25
Die Städtepartnerschaft trägt Früchte
Anfang Mai reisten 16 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Sigmund-Schuckert-Gymnasiums aus Nürnberg nach Kronstadt, um eine Woche lang rumänische Kultur, Natur und Gastfreundschaft zu erleben. Letzten Herbst fand die erste Auflage des Austauschprogramms statt. Die Honterus-Schüler besuchten bei ihrer ebenfalls einwöchigen Reise neben Nürnberg auch Bamberg und München. Nun war es für die deutschen Schüler an der Zeit, die Stadt am Fuße der Zinne zu entdecken.
Mit dem Flugzeug ging es am 1. Mai zunächst von Nürnberg nach Hermannstadt. Dort landeten jedoch nicht nur die 16 Schüler, sondern auch Lehrerin Heike McLoughlin und der stellvertretende Schulleiter Gebhard Mohr. Heike McLoughlin besitzt eine besondere Verbindung zur Region Siebenbürgen: Sie wurde in Wolkendorf geboren und wanderte mit fünf Jahren nach Deutschland aus. Heute lebt die Lehrerin in Nürnberg – und besuchte nun ihre alte Heimat. Zwar hat sie Wolkendorf schon in jungen Jahren verlassen, dennoch glaubt sie, sich noch an ihre Kindheit in Siebenbürgen erinnern zu können. Und obwohl sie bereits lange in Deutschland lebt, ist die sächsische Kultur ein fester Teil von ihr: „Je älter ich werde, desto mehr Sachse werde ich.“
Für die Jugendlichen war der Schüleraustausch nicht nur ein Schulprojekt, sondern ein prägendes Erlebnis. Die meisten der 14- und 15-Jährigen waren zum ersten Mal ohne Eltern unterwegs – und dann auch noch in einem fremden Land, rund 1.200 Kilometer von zu Hause entfernt. Das Leben in Gastfamilien stellte eine weitere ungewohnte Herausforderung dar. Doch die herzliche Gastfreundschaft der rumänischen Familien, insbesondere die Fürsorge und das viele leckere Essen der Gastmütter, überwand so manche Sprachbarriere und wurde von vielen Schülern als besonderes Highlight wahrgenommen.
Der Austausch stellte für das beteiligte Kollegium auf beiden Seiten eine organisatorische Herausforderung dar – auch das Honterusgymnasium war intensiv in die Vorbereitung und Umsetzung eingebunden.
Das Programm der Austauschwoche war sowohl umfangreich als auch abwechslungsreich. Das Bärenreservat in Zarnesti, Schloss Bran und die Schwarze Kirche sind nur einige der besuchten Sehenswürdigkeiten. Neben kulturellen Programmpunkten und Ausflügen hatten die Jugendlichen auch ausreichend Freizeit, um Kronstadt eigenständig zu erkunden. Das Wochenende verbrachten die Schüler in den Gastfamilien. Gemeinsame Unternehmungen wie Mountainbiking, ein Besuch im Kletterwald oder ein gemeinsames Grillen mit der gesamten Gruppe ermöglichten ein besseres Kennenlernen.
Neben der besonderen Gastfreundschaft, der beeindruckenden Natur und den vielfältigen kulturellen Möglichkeiten hat die Partnerschaft mit Kronstadt noch einen weiteren großen Vorteil: die Finanzierbarkeit. Im Vergleich zu teureren Zielen in Westeuropa ist der Austausch mit Kronstadt für alle Familien bezahlbar.
Am 8. Mai ging es für die Gruppe wieder zurück nach Nürnberg – mit bleibenden Eindrücken, neu geschlossenen Freundschaften und wertvollen Erfahrungen. Durch die überaus positiven Rückmeldungen der Schüler ist eines klar: der Austausch zwischen den beiden Schulen wird auch die nächsten Jahre fortgeführt werden.
Philipp Messner
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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