02.12.22

„Brukenthal und die Königin der Nacht“ aufgeführt

Petra A. Binders Theaterstück „Brukenthal und die Königin der Nacht”, das im August in Hermannstadt Premiere feierte, wurde am Samstag, dem 26. November, in der Redoute von acht Jugendlichen aufgeführt. In den drei Szenen des Stücks sprechen Menschen aus dem Volk über den Gouverneur Samuel von Brukenthal, eine der bedeutendsten historischen Persönlichkeiten Siebenbürgens: über  seine Weisheit, Großzügigkeit, Beliebtheit, von seiner Gottesfurcht und Vernunft und von der Liebe zur Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus), einem Kakteengewächs, das ein einziges Mal im Jahr blüht und wunderschön duftet. So werden verschiedene Zugänge zum Leben und Werk Brukenthals gegeben.
Beim Tränenbrot von seiner Mutter Susanne von Brukenthal reden Dorfbewohner, die Familie Brukenthal und der Pfarrer über den jungen Samuel, der offensichtlich etwas Besonderes ist und fragen sich, wie sein Leben wohl aussehen wird. Arbeiter am Brukenthalpalast in Hermannstadt schätzen dessen scharfen Verstand, seine Aufrichtigkeit und den Fleiß und bewundern, dass er seinen Glauben nie aufs Spiel gesetzt hat. In der dritten Szene des Theaterstücks sieht man eifrige Vorbereitungen für ein wichtiges Fest, das Brukenthal zu Ehren einer Blume organisieren ließ. „In einem der vielen Zeitungsartikel, die ich über die Persönlichkeit gelesen habe, stand über die vielen Pflanzensorten die er in Freck hatte und über diesen besonderen Kaktus, der ein einziges Mal und nur in der Nacht blüht“, erklärt Petra A. Binder. Sie war beeindruckt davon, dass der Gouverneur von Siebenbürgen jährlich eine Feier veranstaltete, zu der Adelige von nah und fern eingeladen wurden, um sich gemeinsam über die Schönheit der Pflanze zu freuen.

Der musikalische Rahmen des Stücks wurde von Elena und Paul Cristian (Violine und Klavier) mit Kompositionen von W.A. Mozart und A. Vivaldi geboten, die Graphiken, die im Stück erscheinen, sind Flavia Oltean zu verdanken, einer Studentin, die während ihrer Schulzeit in Binders Projekten mitgewirkt hat.

Das Stück in Kronstadt haben die acht Schüler - Amalia-Roxana Grosu, Anastasia Dediu, Ema Achim, Irina Bica, Matei Calinoiu, Sebastian Litean, Sophia Negut und Stanca Maria Spiridon - mit der Regisseurin drei Monate lang eingeübt, wobei Binders Ziel „nicht etwa eine professionelle Aufführung war, sondern dass sich die Jugendlichen mit diesem historischen Thema beschäftigen“.

Das Theaterstück, eine Produktion von Petra A. Binders Verein „Cu timp pentru cultura“, entstand auf Anfrage von Winfried Ziegler, Geschäftsführer des Siebenbürgenforums, anlässlich des 300-jährigen Jubiläums von Samuel von Brukenthals Geburt im Jahr 2021. Die Kulturschaffende ist sehr begeistert, dass das Stück dank der Förderung der Deutschen Botschaft Bukarest auch in ihrer Heimatstadt (und der Heimatstadt der Schauspiel-Schüler) aufgeführt werden konnte.

Laura Capatana Juller


Gemeinsam mit Petra A. Binder haben die Jugendlichen das Stück drei Monate lang eingeübt. Foto: Orsolya Balint.