Sonnige Regionen sind bevorzugt
18.02.10
Rumäniens Ökotourismusverband auf der „Reiseliv" in Oslo (14. – 18.01.2010)
Nach mehreren Jahren Abwesenheit von der Tourismusmesse in Oslo, Norwegen, war dieses Jahr das rumänische Tourismusministerium auf der „Reiseliv", wie die Messe in Oslo heißt, mit einem Stand wieder vertreten. Gleich mehrere Tourismusverbände: Antrec, Adept, und der Ökotourismusverband wurden von der königlichen norwegischen Stiftung „Innovation Norway" eingeladen, um die Angebote Rumäniens in der Sparte ländlicher Tourismus und Ökotourismus auf dieser Messe zu präsentieren.
Dies ist Teil eines Projektes, um Rumänien in den skandinavischen Ländern wieder ein Gesicht zu geben, das Image des Landes zu heben und mit Programmen wie „Ferien auf dem Bauernhof", Naturerlebnisreisen und anderen ökotouristischen Angeboten Touristen ins Land zu bringen.
Ob dies gelingt in einem Land, das 2000 Kilometer lang ist, mehr als 20.000 Inseln und Fjorde hat, wo 50 Prozent der Landfläche von Wäldern bedeckt sind, wo die Hauptstadt von 350 Seen umgeben ist und in der im Winter 100 km Loipen durch und um die Stadt gespurt werden, werden wir in naher Zukunft sehen. Skepsis ist angebracht, da die Naturschätze Norwegens für in- und ausländische Touristen auch von staatlicher Seite aus sehr attraktiv ausgestattet werden und leicht zugänglich sind. Zum Beispiel kann man auf der 145 Meter hohen Holmenkollen-Sprungschanze einen Skisprung im Simulator erleben, ein wirklich ein- und nachdrückliches Erlebnis und nur Leuten zu empfehlen, die starke Nerven haben!
Warum Norweger verreisen und wohin sie gerne verreisen, erfuhren wir dann bald an unserem Stand. Warme Länder, Badeurlaub und Naturerlebnisreisen in sonnigen Regionen werden bevorzugt, weil die Winter und die Nächte in Norwegen sehr lang sind. So verließen wir unser Hotel auf dem Weg zur Messe um 9.00 Uhr morgens bei Dunkelheit und verließen die Messehallen am späten Nachmittag ebenfalls bei Dunkelheit.
Norwegen ist das teuerste Land in Europa. Das Preisgefälle zwischen Rumänien und Norwegen kann also ein Grund sein, weshalb Rumänien für Norweger als Urlaubsziel zukünftig interessant sein könnte.
Viele Besucher an unserem Stand kannten Rumänien, einige waren schon in Rumänien gewesen, z.B. über Hilfsorganisationen oder waren in Kinder- und Jugendprojekten engagiert. Die meisten Nachfragen waren tatsächlich nach Wandertouren in den Bergen, Dorftourismus, aber auch die Angebote der Schwarzmeerküste waren gefragt. Des öfteren mussten wir den Geburtsort der Nobelpreisträgerin Herta Müller, Nitzkydorf, auf der Landkarte zeigen.
Überrascht waren wir, dass uns mehrere Landsleute auf der Messe besuchten, die schon seit längerer Zeit in Norwegen sesshaft sind. Von diesen erfuhren wir dann auch, das der Verein der Rumänen in Norwegen knapp 3.000 Mitglieder hat. Sogar im Wikingermuseum in Oslo wurden uns die Eintrittskarten in rumänischer Sprache von einer Studentin verkauft, die Germanistik und skandinavische Sprachen in Klausenburg studiert.
Weniger erfreut waren wir von den Roma-Kindern und ihren Angehörigen, die in der Fußgängerzone von Oslo an verschiedenen Stellen als Bettler anzutreffen waren.
Hermann Kurmes
Foto:
Der rumänische Stand bei der „Reiseliv“-Messe; zweiter von rechts, Hermann Kurmes.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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