Sportecho
28.07.11
Sport im Fernsehen
Wer die freitags in der ADZ veröffentlichten Tipps der Rubrik „Sport am Wochenende“ verfolgt, kann sich ein Bild machen über die sehr große Auswahl an Sportsendern in rumänischer Sprache. Eurosport, Digi sport 1 und 2, Dolce sport, sport.ro und andere bringen ununterbrochen Sportprogramme von Direktübertragungen bis Gesprächsrunden, Nachrichten, Wiederholungen älterer Aufzeichnungen. Hinzu kommen Sportprogramme von TVR und den Privatsendern. Die Auswahl ist groß, selbst in der Urlaubszeit.
Früher gab es nur das staatliche Fernsehen. Zu seinen besten Zeiten war Sport da recht gut vertreten. Olympische Spiele, Fußball-WM oder EM, aber auch Wimbledon, Rugby-Turnier der sechs Nationen, Eislauf- oder Turn-Weltmeisterschaften, sogar Eishockey und Vier-Schanzen-Skispringen konnte man mitverfolgen. Sicher gab es dann auch die Zeiten an denen man an Antennen herumbastelte oder mit den tragbaren Fernsehgeräten im Kofferraum jene Stellen aufsuchte, wo man irgendwie Fernsehprogramme aus Bulgarien, Ungarn, Serbien oder der UdSSR empfangen konnte, um WM- oder EM-Fußballspiele zu sehen denn TVR war nicht mit dabei,vor allem wenn die rumänische Nationalelf wieder mal von diesen Endturnieren fehlte.
Heute ist das staatliche Fernsehen in Direktübertragungen der Sport-Großereignisse (olympische Spiele, Fußball-WM und -EM) führend. Selbst die Champions-League-Übertragungsrechte wurden erworben. Nach westlichem Modell gibt es nun Fußball-Abende mit Vorberichten, eingeladenen Gästen im Studio, Analysen und Zusammenfassungen. Nur in der rumänischen 1. Liga hat TVR wenig zu sagen,weil da digi sport fast ein Übertragungsmonopol der Liga-Spiele besitzt. Was man selten im staatlichen Fernsehen verfolgen kann, sind Sportarten wie Leichtathletik, Boxen, Tennis, Skispringen. Bei den Sportnachrichten, die nun gesondert rund 15 Minuten lang vor dem Hauptnachrichtenprogramm gesendet werden, geht es noch immer viel zu viel um skandalträchtige Nebensächlichkeiten und weniger um Sport an und für sich.
Auch wünscht man sich bessere, objektive und kompetente Sportredakteure. Cristian Topescu hat leider keinen ebenbürtigen Nachfolger. Störend ist, wenn solche Reporter in ihren Kommentaren ganz unsportlich vorgehen und vergessen, dass es Fair Play gibt, dass Sport kein Krieg ist und dass eine Niederlage nicht einer Katastrophe gleichkommt. Wenn man sich aber laut vom Mikrophon wünscht, dass der Gegner z.B. nicht ganz fit sein sollte, dass der Schiedsrichter „für uns“ eine Auge zudrückt, dass das Publikum den Gegner richtig einschüchtern oder aus dem Konzept bringen kann, dass das schlechte Wetter oder der miserable Rasen unseren Kontrahenten mehr zu schaffen macht als unserem Team, so verderben derartige Bemerkungen die Lust am Zuschauen mehr noch als die langen Werbeblöcke.
Ralf Sudrigian
Die bessere Alternative zum Fernsehsport: Wandern und Klettern, beides am Hohenstein (Sieben-Leitern-Schlucht und Bärenschlucht).
Fotos: Ralf Sudrigian
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