Tätigkeitsbericht – Mai 2025
06.06.25
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wie jeden Monat möchte ich Ihnen einen kurzen Einblick in die wichtigsten Themen und Entscheidungen geben, die uns im Stadtrat beschäftigt haben. Der Monat Mai war von einigen richtungsweisenden, aber auch kritischen Entwicklungen geprägt.
Mehr Verantwortung – aber auch mehr Fragen zur Zukunft der Stiftung für historische Gebäude
Ein wichtiger Punkt der letzten Stadtratssitzung war die Reorganisation der Fundatia Monumentelor Istorice, der Stiftung für historische Gebäude. Auf Antrag des Bürgermeisteramts wurde die Struktur der Stiftung grundlegend verändert: Das Organigramm wurde von bisher 3 auf künftig 11 Stellen erweitert. Künftig soll die Stiftung in der Lage sein, eigene Einnahmen zu generieren – etwa durch die Vermietung von Gebäuden, die sich in ihrer Verwaltung befinden, sowie durch das Veranstalten zum Sammeln von Spendengelder. Ziel ist es, damit langfristig die eigenen Personalkosten zu decken und unabhängiger von städtischen Zuschüssen zu werden.
In der Theorie klingt diese Neuausrichtung vielversprechend. Eine stärkere personelle Ausstattung kann helfen, das kulturelle Erbe unserer Stadt zu bewahren und neue Impulse zu setzen. Doch leider wurden diese weitreichenden Änderungen ohne vorherige Rücksprache mit der Geschäftsführung der Stiftung oder dem Verwaltungsrat beschlossen. Hinzu kommt: Die Stiftung ist derzeit finanziell blockiert – die Konten sind gesperrt, weil zu Jahresbeginn die städtische Mittel nicht rechtzeitig geflossen sind und die Lohnnebenkosten nicht beglichen werden konnten.
Ob die neue Struktur ein Schritt in Richtung Zukunft oder ein riskanter Kraftakt ist, wird sich erst zeigen. Klar ist: Die Stiftung braucht jetzt dringend eine stabile Finanzierung und einen transparenten Dialog mit allen Beteiligten.
Ein Zeichen der Hoffnung – Jugend vereint im Frieden
Ein erfreulicher und zukunftsorientierter Beschluss wurde ebenfalls auf den Weg gebracht: Im Juli 2025 findet das internationale Jugendcamp "Youth United in Peace" statt – eine wichtige Plattform für den interkulturellen Dialog junger Menschen. Die Stadt Kronstadt übernimmt die Reisekosten für sechs Jugendliche aus unserer Stadt, während unsere Partnerstadt Nürnberg für Unterkunft und Verpflegung sorgt. Ein schönes Zeichen für die Zusammenarbeit der beiden Städte.
90.000 Euro pro Parkplatz – ein umstrittenes Vorhaben
Mit Verwunderung haben viele von den geplanten Investitionen in neue Parkplätze gehört. Die Stadt plant derzeit den Bau eines Parkahauses, mit einem Durchschnittspreis von 90.000 Euro pro Parkplatz – mutmaßlich die teuersten im ganzen Land. Solche Ausgaben werfen natürlich Fragen auf, gerade wenn andere wichtige Projekte unterfinanziert bleiben.
Psychiatrie vorübergehend ins Altenheim verlegt
Ein weiteres Thema mit direkter Auswirkung auf den Alltag betrifft die vorübergehende Umsiedlung der psychiatrischen Abteilung aus Z?rne?ti in das Gebäude des Altenheims in Noua. Grund ist die notwendige Renovierung des alten Standorts. Die Stadt stellt das Gebäude kostenfrei zur Verfügung, während der Kreisrat für die laufenden Kosten verantwortlich ist. Auch wenn es sich nur um eine Übergangslösung handelt, muss hier besonders auf eine sensible und würdevolle Betreuung aller Betroffenen geachtet werden – sowohl der Patienten als auch der Bewohner des Altenheims.
Barrieren und Erreichbarkeit – Hinweise für Anwohner
Zum Schluss noch ein praktischer Hinweis für die Anwohner von Straßen mit Zufahrtsbarrieren wie die Spitalsneugasse (Post?varului) oder Hirschergasse Laut Auskunft des Bürgermeisters können sich ältere oder mobilitätseingeschränkte Bürger bei der Lokalpolizei (Abteilung Verkehr) melden. Es soll möglich gemacht werden, dass Lieferdienste, Taxis oder Botenfahrzeuge bis direkt vor die Haustür fahren dürfen.
Wie immer gilt: Ich stehe Ihnen für Fragen, Anliegen oder Vorschläge gerne zur Verfügung!
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre
Olivia Grigoriu
Stadträtin in Kronstadt
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
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E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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