05.11.15

Workshops, neue Satzung und Vorstandswahlen standen auf dem Programm

Zahlreiche Deutschlehrer aus ganz Rumänien haben sich vom 15. bis zum 18. Oktober zu der diesjährigen Tagung des Deutschlehrerverbandes im Kronstädter „Aro Palace“-Hotel getroffen. Es war ein lang erwartetes Ereignis, denn auf dem Programm standen interessante Workshops, aber auch die Ausarbeitung einer neuen Satzung, sowie Wahlen für den Vorstand des Verbandes. Seit einigen Jahren, nach dem Rücktritt

der ehemaligen Präsidentin, Frau Prof. Silvia Florea, wurde der Verband von Frau Prof. Dr. Georgeta Totea als Interim-Präsidentin geleitet.

Anwesend waren auch Staatssekretärin Prof. Christiane Cosmatu (Departement für Minderheiten) und Frau Prof. Luminita Stoian, die neue Generalinspektorin für Deutsch als Fremdsprache im Unterrichtsministerium.

„Der Lehrerberuf sollte in Zukunft als attraktiv eingestuft werden“

Interessante Workshops boten Gelegenheit zum Austausch. Der Sonntag war den Wahlen gewidmet und diese verliefen , so wie es sich gehört, zutiefst demokratisch. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt und so ist seit dem 18. Oktober 2015 Prof. Sorin Giurumescu Präsident des Deutschlehrerverbandes.

Giurumescu, der bis September 2015 Generalinspektor für Deutsch als Fremdsprache im Unterrichtsministerium war, hat nennenswerte Neuerungen im Bereich des Deutschunterrichts eingeführt. Trotz seiner fruchtbaren Tätigkeit hat er seine Stelle aufgegeben und ist zur Zeit als Deutschlehrer in Ploiesti tätig.

„Mein Wunsch ist es, den Deutschlehrerverband als Team zu entwickeln. Ich habe auf meine Stelle im Ministerium verzichtet, weil ich der Meinung bin, dass man die Situation des Lehrers und des Lehrens von unten nach oben verbessern sollte. Meiner Meinung nach kann sich die Gesellschaft nur durch Bildung und soziales Engagement entwickeln. Ich hoffe, die Deutschlehrer aktivieren zu können“.

Giurumescu ist der Meinung, dass das größte Problem im Unterrichtswesen die niedrigen Gehälter der Lehrer sind. „Aus diesem Grund gibt es immer weniger Schüler, die später Deutschlehrer werden wollen. Die Gehälter sollten nicht nur dezent sein, sondern auch attraktiv. Der Lehrerberuf sollte in Zukunft als attraktiv eingestuft werden. Leider gibt es im Moment viel zu wenig Deutschlehrer, obwohl die deutsche Sprache an Schulen besonders gefragt ist“. Ein anderes Problem ist, laut Giurumescu, die schwache Finanzierung des DaF-Unterrichtsbücher. „Nur wenn wir uns zusammen tun, können wir Lösungen für die Probleme finden. Der Verband sollte meiner Meinung nach die Meinungen und Interessen der Lehrer vertreten“.

Große Pläne hat auch die Generalinspektorin Prof. Luminita Stoian. Obwohl sie zurzeit diese hohe Stelle bekleidet, unterrichtet sie auch an einem Gymnasium in Bukarest . Sie ist Mitglied der Zentralkommission der DaF – Olympiade und weiß genau, wie das System von unten funktioniert . Eine enge Zusammenarbeit mit dem Sprachdepartment des Goethe-Instituts, vertreten von Frau Christa Ganterer, liegt ihr sehr am Herzen.

Prof. Beate Greif

„Dr. I. Mesota“- Kolleg, Kronstadt

Der neue Präsident des Deutschlehrerverbandes, Sorin Giurumescu, mit Kolleginnen. Foto: die Verfasserin