Textilien faszinieren weiterhin
16.08.18
Einzigartige Ausstellung mit praktischen Vorführungen
Nach modernsten Kriterien ist die im Vorjahr geöffnete Ausstellung „Das Gedächtnis der Textilfasern“ im Ethnographischen Museum von Kronstadt gestaltet worden und zieht seither viele Betrachter an.  Nun fand eine kulturelle Veranstaltung da statt die einen Dialog zwischen Zuschauern und noch praktizierende Künstler dieses Bereichs zusammenführte,  der zweisprachige Ausstellungskatalog - rumänisch, englisch – vorgestellt wurde. Dieser ist eine eingehende, reich illustrierte Dokumentation die zu einem Billigpreis von nur 10 Lei da erworben werden kann. Die Ausstellung führt in diesen Nachlaß an Textilien ein, zeigt Techniken des Flechtens von Baumwolle, Hanf, Flachs, Wolle. Vorgeführt wurde Stickarbeit mit Klöppel von Bercze Katalin, den jüngeren Laszlo Noemi, Kovacs Anita, Laszlo Kinga aus der Ortschaft Sâncrai, Kreis Harghita. Diese alte  Stickmethode stammt aus der belgischen Stadt Bruges und wurde von Weltkulturorganisation UNESCO als  nicht materielle weiterzuführende Tradition aufgenommen.  Rodica Ispas aus Freck zeigte wie sie Quasten  erstellt mit denen sie  Gewebe für die Innenausstattungen von Räumen schmückt.  Valeria Neuvirt aus der Kronstädter Oberen Vorstadt/Schei führte das Sticken von Zierschnüren  in der Molte mit Klöppeln vor. Frauen aus Sacadate, Kreis Hermannstadt boten Auskunft über ihre Trachten  und die geflochtenen Gürtel. Auf dem vom Ende des 19. Jahrhunderts stammenden Webstuhl der Firma Fritz Faust aus Apolda  der Tüll bis 2,20 m Breite weben kann, machte Vasilica Cociorva eine Vorführung.  Dieser befand sich früher in Besitz der Handwerkergenossenschaft S²celeana und konnte vom Museum erworben werden. Cociorva nahm sich diesem als Fachmann an, und konnte den Webstuhl wieder funktionsfähig  machen.
Die Direktorin des Ethnographiemuseums Dr. Ligia Fulga stellte den Ausstellungskatalog vor in dem auf die Entwicklung der Kronstädter Textilindustrie eingegangen wird, betonte die wichtige Rolle die Luise Treiber Netoliczka  in der Erforschung der Stickereimethoden auch im Umfeld von Kronstadt gespielt hat. In den sächsischen Städten Siebenbürgens gab es Kleiderordnungen   - Kronstadt 1732, Mediasch 1764 – durch die auch der Status  der Träger zur Geltung kam.
Einen ausführlichen Rückblick  über die Anfänge und frühere in Kronstadt entwickelten Textilien-  und Stickerei- und Wirkwarenunternehmen erhält man Auskunft  in den Räumen des Museums, in dem es sich  lohnt einen Rundgang  vorzunehmen.
Dieter Drotleff  
Berze Katalin führt die Stickerei mit Klöppel vor. Foto: der Verfasser
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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