20.05.10

Fröhlicher Bunter Abend des Kronstädter Forums

Obwohl sich das Wetter am vergangenen Freitag launisch verhielt, war der Bunte Abend des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt/Brasov (DFDKK) sehr gut besucht. Darsteller und Publikum hatten sich zuerst in der Kronstädter Weberbastei versammelt. Als ein kalter Regen begann, mussten alle in die fast zu kleine Aula des Johannes-Honterus-Lyzeums umsiedeln.
Die Veranstaltung gehört schon zur Tradition des DFDKK und ist eine Leistungsschau der deutschsprachigen künstlerischen Tätigkeit in unserem Kreis. In diesem Jahr stand sie unter dem Motto „Geh aus, mein Herz, und suche Freud!“. Wolfgang Wittstock,  Vorsitzender des DFDKK, begrüßte die Anwesenden und betonte, dass heuer zwei Jubiläen im Mittelpunkt des Bunten Abends stehen: 20 Jahre seit der Gründung des Forums und 775 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung Kronstadts.
Das Vokal- und Instrumentalensemble „Canzonetta“ eröffnete das künstlerische Programm unter der Leitung von Ingeborg Acker, die das Publikum einlud, gleich beim ersten Kanon mitzusingen. Somit war der Regen vergessen und durch gute Laune ersetzt.  Der Chor, das Flötenensemble und die Gitarrengruppe führten Frühlingslieder und Bearbeitungen bekannter klassischer Stücke auf.  Es folgte die von Nicolae Râsnoveanu geleitete Tanzgruppe des Deutschen Forums Zeiden/Codlea.  So wie  Wolfgang Wittstock sagte, stand der Abend unter dem Zeichen der Improvisation, was aber nicht unbedingt ein Nachteil war. Vor dem dritten Tanz der Zeidner blieb aus technischen Gründen der musikalische Hintergrund aus. Steffen Schlandt, der Leiter der Kronstädter Bachchöre, setzte sich sofort ans Klavier und improvisierte einen Ländler, sodass die Gruppe weiter tanzen konnte. Das Publikum belohnte den lustigen Moment mit reichem Applaus und Begeisterung für den Improvisator.
Der Bachchor und der Jugendbachchor der Schwarzen Kirche sangen die Lieder „Im Mai“ und „Kronstadt“ von Rudolf Lassel,  ein „Burzenland-Lied“ und die Volksweise „Die Gipfel der Karpaten“ sowie, zum  Schluss, das „Ecce gratum“ aus Carl Orffs „Carmina Burana“. Die gesamte szenische Kantate von Orff soll Mitte Juni in Zusammenarbeit der Bachchöre mit fast allen Kronstädter Chören in einem Festkonzert aufgeführt werden.
Eine junge Präsenz im Kreis und auf der Bühne des Bunten Abends war das Zeidner Schüler-Gitarrenkränzchen, das unter der Leitung von Karmina Vladila  Frühlingsmelodien spielte. Jugendliche Begeisterung brachte auch die Theatergruppe „ImPuls“ mit. Die Schüler der Honterusschule proben im Rahmen des Kronstädter Deutschen Forums, sie werden von Elise Wilk und Ilinca Bulgarea betreut und haben vor, am Jugendtheaterfestival in Temeswar/Timisoara teilzunehmen. Ihre Sketche „Im feinen Lokal“ und „Beim Zahnarzt“ führten zu  lautem Gelächter in der Aula.
Der Zeidner Kirchenchor sang Freude- und Liebeslieder unter der Leitung von Klaus Dieter Untch, darunter auch das beliebte „Ich ging im Walde so für mich hin“.
Das Folkloreensemble „Korona“, das von Dagmar Cloos schon seit einem Jahrzehnt geleitet wird, trat am Freitagabend ohne die Jugendblaskapelle auf, die die Tänzer seit einigen Monaten musikalisch begleitet. Die Instrumentalisten waren nur indirekt, als CD-Aufnahme präsent, die Walzerquadrille, der Ländler und „De recklich Mäd“ freuten sich nichtsdestotrotz großen Erfolgs.
Eine erfreuliche Überraschung war auch der Auftritt des Kirchenchors Petersberg/Honigberg/Brenndorf (Sânpetru/Harman/Bod), der unter der Stabführung von Diana Bâldea  beachtliche Fortschritte gemacht hat. Die nicht einfachen Bearbeitungen von „Im Märzen der Bauer“, „Das Lieben bringt groß Freud“ und „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“  - letzteres zum Motto des Abends, sowie die schönen Trachten entzückten das Publikum. Zum Schluss trat die Burzenländer Blaskapelle unter Vasile Glavan mit Walzern und Polkas sowie mit dem beliebten Radetzky-Marsch auf.
Zur wahrhaftig „bunten“ Stimmung des Abends trug auch das offene Singen bei. Zusammen mit „Canzonetta“, mit den Bachchören, mit dem Gitarrenkränzchen oder ganz allein unter der Leitung von Steffen Schlandt, sang das Publikum Lieder wie „Der Mai ist gekommen“, „Es lebt der Eisbär in Sibirien“, „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“ und die ursprüngliche Variante der Hymne „Siebenbürgen, Land des Segens“  - von Johann Lukas Hedwig zum Text „Bürger Kronstadts, lasst uns singen“verfasst.

Christine Chiriac

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Der Bunte Abend dauerte insgesamt bis 21.20 Uhr, jedoch blieb das zahlreiche Publikum bis zum Schluss im Saal, um die Burzenländer Blaskapelle zu hören.

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Nach der Eröffnungsrede des Kronstädter Forumsvorsitzenden Wolfgang Wittstock musizierte das Vokal- und Instrumentalensemble „Canzonetta“.

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Applaus verdienten die schönen Trachten und Tänze der Zeidner Tanzgruppe – aber auch die improvisierte Klavierbegleitung von Steffen Schlandt.
 
Fotos : Christine Chiriac (3)