Vom Fuhrwerk zum Motorflug
01.05.14
Fahrzeugausstellung im Kronstädter Geschichtsmuseum
Ein historischen Rückblick über die Entwicklung des Transports in den letzten Jahrhunderten erhält der Besucher, in der Anfang April im Kronstädter Geschichtsmuseum eröffneten Ausstellung unter dem Begriff „Vom Fuhrwerk zum Motorflug“. Organisiert wurde diese vom Gastgebermuseum in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Arges, dem Kronstädter Kunstmuseum und dem des Sports, der Kreisdirektion der Nationalarchive, unter der Schirmherrschaft des Kronstädter Kreisrates dem diese Kulturinstitution unterstellt ist. Nicht zu übersehen der Beitrag einiger Privatsammler die vor allem Archivfotos und Kleinmodelle von Fahrzeugen den Organisatoren zur Verfügung stellten.
Praktisch umfasst die Ausstellung eine geschichtliche Zeitspanne in der Entwicklung des Transports von sieben Jahrhunderten. Ausgegangen wird von ersten Fuhrwerken die ganz aus Holz hergestellt worden waren und von Tieren oder auch Menschen gezogen wurden. Mit der Zeit erhielten diese auch Eisenbestandteile die ihnen mehr Widerstandsfähigkeit sicherten. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn und der Verlegung des Transports auf die Gleise übernahm der Eisenbahntransport die Vorherrschaft in diesem Bereich. Schon vor dem Bau der ersten Dampflokomotive 1803/1804 gab es Stadtpferdebahnen. Die erste Pferdebahn des Kontinents gab es auf der Strecke Linz – Budweis. Auf großen Bildtafeln werden in der Ausstellung Archivfotos mit Pferdefuhrwerken auf dem Marktplatz oder neben der ehemaligen Villa Kertsch zur Schau gestellt. Dass der Transport auch per Esel in besonderen Lagen gemacht wurde, zeigt ein Archivfoto mit Eseln die Lebensmittel zur Gaststätte auf die Zinne schafften. Von Interesse sind auch weitere Stadtansichten vergangener Jahrhunderte mit der durch Kronstadt führenden Straßenbahn durch die Noua und bis Sacele. Zwei Velozipede aus dem Bestand des Kronstädter Sportmuseums erinnern an vergangene Zeiten und die Vorläufer der modernen Fahrräder von heute. Ausschnitte aus der damaligen Presse berichten auch von stattgefundenen Verkehrsunfällen die es auch damals trotz geringen Verkehrs gab.
Ferner wird man durch Schautafeln, Archivfotos, erklärenden Texten in Kenntnis gesetzt von dem ersten Bahnhof von Kronstadt, dann dem ihm folgenden Neubau, über den Bau von Nutzflugzeugen, der Reparatur von Flugapparaten nach der Gründung der diesbezüglichen Reparaturwerkstätte am 1. Juni 1951, dem Bau der Segelflugzeuge bei denen Iosif Silimon eine besondere Rolle spielte.
Natürlich werden die in Kronstadt in den Jahren des Kommunismus erzeugten Traktoren und Lastkraftwagen, einschließlich Busse, nicht übersehen. Einige dieser Fahrzeuge fanden sogar internationale Anerkennung - wie der Trecker U 650 der 1965 auf der Leipziger Messe mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde.
Eine Schautafel mit mehreren Archivfotos ruft nostalgische Erinnerungen wach, sieht man die ehemaligen Fahrzeuge die Touristen in die Schulerau auf dem ehemaligen alten Serpentinenweg schafften. Als „Senila“ (Raupe) oder „Karpatenschreck“ wegen dem verursachten Lärm bei der Steigung bekannt, sind diese nach der Übernahme des neuen Asphaltweges zu Museumsstücken geworden. Nicht zu übersehen die Aufnahme des ersten Sessellifts der 1953 den Betrieb aus der Schulerau bis auf den Schuler aufgenommen hat.
Diese vom Geschichtsmuseum gebotene Rückschau bleibt bis Ende Mai geöffnet und lohnt besichtigt zu werden.
Dieter Drotleff
Foto 1: Das zur Schau gestellte Veloziped.
Foto 2: Das Kronstädter Flugwesen ist durch Archivfotos vertreten.
Fotos: der Verfasser
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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