Vor 50 Jahren
25.06.09
Aus der „Volkszeitung“ die vor genau 50 Jahren, am 25. Juni 1959 in Kronstadt erschien, haben wir diesmal einen Bericht ausgewählt der sich auf zukünftliche technisch-wissenschaftlichen Errungenschaften bezieht, so wie man sie sich damals vorgestellt hatte. Unter dem Titel „Zukunftsmusik“ wird nämlich ein „Blick in das 21. Jahrhundert“ gewagt. Manches ist nur ein Traum geblieben, Anderes ist wirklich verwirklicht worden. Da beziehen wir uns auf die Medizin: „Bei vielen Krankheiten wird sich ein chirurgischer Eingriff erübrigen: Ultraschallgeräte zerstören Gallen- und Nierensteine, bohren schmerzlos Zähne... Kranke Organe des menschlichen Körpers wird man kurzerhand durch andere ersetzen können“, heißt es in der VZ. Laser, Computer und Transplantationen werden nicht unter diesen Namen genannt, aber die ärztlichen Fortschritte sind diesen Wunschträumen nicht viel schuldig geblieben. Allerdings geht die VZ in ihren Wunschvorstellungen dann doch zu weit: „In den kommenden zwei Jahrzehnten wird der Krebs besiegt werden. Möglicherweise wird es Mittel geben, die Ermüdung des Nervensystems wesentlich schneller 'aufzuheben' als dies beim gewöhnlichen Schlaf geschieht. Wir werden in ein bis zwei Stunden alle Ermüdungsstoffe unschädlich machen können. So wird durch die 'überflüssig' gewordenen 6-7 Stunden-Schlaf das aktive Menschenleben um 20 bis 30 Jahre verlängert.“ In Sachen Verkehr war man damals auch ein wenig zu optimistisch: „Schon am Ende des 20.Jahrhunderts wird der Kraftwagenverkehr in Großstädten wahrscheinlich verboten sein.“ Und Atomflugzeuge rasen noch immer nicht mit 5000-6000 Stundenkilometer durch die Ionosphäre. „Die Silvesternacht des Jahres 2000 werden Sie wohl unter den Strahlen einer künstlichen Sonne begehen, die man in 20 bis 30km Höhe 'angezündet' hat“, wünschte man sich damals. Die Umweltverschmutzung bleibt leider ein höchst aktuelles Problem. Wäre es gemäß der VZ-Vision gegangen, so würden wir heute keine Energieknappheit kennen: „Unter den Straßen der Zukunft ziehen sich unterirdische Hochfrequenz-Wellenleiter. Mit speziellen Aufnahmegeräten versehen rollen auf diesen Straßen schnell und geräuschlos die Verkehrsmittel. Die unterirdischen Kraftfelder treiben die Elektromotoren der künftigen Autos an. Für immer verschwinden die Oberleitungen; Motorgedröhn, Gestank von Auspuffgasen gibt es nicht mehr.“ In der nächsten Ausgabe stellt die „Volkszeitung“ weitere Zukunftsvisionen vor, die aus heutiger Sicht sicher von Interesse sein können, weil sie etwas von den damaligen Erwartungen und Hoffnungen aussagen. (RS)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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