Wandern
12.08.10
Wetterzeichen (II)
Auch Insekten „sagen was an“: verhalten sie sich unruhig, so kommt Regen. Eine Ausnahme machen von dieser Verhaltensweise die Bienen – wenn sie eifrig Nektar sammeln, so bleibt es beim Schönwetter. Ähnlich verhält sich die Spinne – spinnt sie an ihrem Netz weiter, bleibt das Wetter beständig. In schwerer, feuchter Luft fliegen Vögel (z.B. Schwalben) niedriger als normal. Spatzen nehmen vor dem Regen ein Staubbad. Vögel verstecken sich wenn der Sturm nah ist. Hingegen ziehen Adler oder Habicht hohe Kreise am Himmel wenn es schön bleibt.
Frösche quaken länger und melden somit Schönwetter an. Dasselbe tun tanzende Mückenschwärme in der Abendsonne. Wenn das Bergwild in die Täler absteigt, ist es aber mit dem Schönwetter bald vorbei. Auch die Pflanzenwelt gibt indirekte Hinweise auf die Wettertendenz der nächsten Stunden und Tage: Ist das Gras trocken, deutet das im Allgemeinen auf Regen; gibt es am Morgen Tau so wird es schön. Die Verschlechterung der Wetterbedingungen kündigen auch manche Blumen an indem sie ihre Blüten schließen. Der Klee senkt seine Blüten und die Blätter falten sich nach unten.
Vom Rauch kann man auch was ablesen: steigt er schnell empor, wird es schön. Breitet er sich am Boden aus so ist das kommende Wetter schlecht, sogar stürmisch. Besonders gute Fernsicht sollte uns nur für den Moment freuen, weil sie eigentlich als Zeichen für unbeständiges Wetter gelten sollte, wie auch flimmernde Sterne am Nachthimmel. Selbst in einer Kaffeetasse kann man ziemlich verlässlich die Wetter-Zukunft lesen – sammeln sich die Luftblasen in der Mitte der Tasse ist es ein gutes Zeichen; wandern sie zum Tassenrand, wird es regnen.
Änderungen des Luftdrucks merkt man auch ohne Barometer. Man kann sie wort-wörtlich hören und riechen, denn bei Tiefdruck werden Geräusche und Gerüche leichter freigesetzt und getragen als bei Hochdruck. Tiefdruck steht für träge, feuchte Luft – manche Gerüche (Blumen- oder Heuduft) oder Gestank von der Latrine oder Kanälen sind besser wahrnehmbar. Geräusche und Töne (z.B. in der Ferne läutende Glocken, Verkehr) sind bei Tiefdruck schärfer. Konstant steigender Luftdruck, aufsteigende Wolken oder massive Wolken die sich zerteilen und auflösen sind gute Zeichen, denn das Wetter wird sich bessern. Fallender und sich auflösender Frühnebel kündigt beständig gutes Wetter an, wie auch die welligen, weißen Wolken, bekannt als Kumulus. Vorläufer von gutem Wetter sind auch die leichten, fedrigen Zirruswolken. Wenn Federwolken sich im Uhrzeigersinn drehen, gibt es einen Anstieg der Lufttemperatur. Drehen sie sich in entgegen gesetzten Sinn, wird es kälter.
Wenn mehrere dieser Wetterzeichen übereinstimmen, wachsen auch die Chancen, dass man sich die richtige Wetterrechnung macht.
Ralf Sudrigian
(Schluss)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
13.06.25
Die Konferenzreihe ArhiDebate in Kronstadt
[mehr...]
13.06.25
Kronstädter Musikerinnen (XIII): Klavierlehrerin Adele Honigberger (1887-1970)
[mehr...]