Wandern
07.06.12
Wie kann man Zeckenbisse vermeiden?
In den letzten Wochen häuften sich die Nachrichten über Erkrankungen welche durch Zeckenbisse verursacht wurden. Die Frage nach der Lebensweise der Zecke und den Risiken welche von ihr ausgehen, ist also durchaus rechtfertigt, vor allem für Wanderfreudige die sich bedroht fühlen.
Die Zecke ist ein Parasit welcher sich vom Blut seines Wirtes ernährt. Um auf die Haut seines Wirtes zu gelangen, bewegt sich die Zecke durch Kriechen voran. Sie hat keine Flügel um ihr Opfer wie eine Stechmücke anzugreifen und sie kann auch nicht wie ein Floh weit springen. Den Weg von der Pflanze auf welcher die Zecke lauert, zu dem Wirt, legt sie in so gut wie allen Fällen mit Hilfe ihres Opfers zurück, denn dieses, Tier oder Mensch, streift den Pflanzenbereich in welchem Zecken lauern: etwa 15 bis 50 Zentimeter über dem Boden. Ohne Seh- oder Geruchsorgane reagiert die Zecke durch organische Sensoren welche ihr eine potentielle Nährquelle anzeigen. Von den vielen Zeckenarten welche es gibt, bevorzugen einige bestimmte Wirte (z.B. Tauben, Fledermäuse oder Schafe und Hunde), andere gehen wahllos von einem Wirt auf den anderen über, aber alle haben die gleiche oder eine sehr ähnliche Verhaltensweise. Auf dem Wirt angelangt suchen sie sich eine freie Stelle auf der Haut, wo sie zubeißen und Blut absaugen. Den Menschen als Wirt kann die Zecke nicht „erkennen“ doch, dass er ein „Warmblüter“ und eine potentielle Nährquelle ist, ja.
Die in unserem Breitengrad vorkommenden Zeckenarten leben nur auf Schafen und Hunden, nisten und tragen ihre Brut in Gräsern und Büschen und können nur von diesen aus auf den Menschen gelangen.
Die Gefahr für den Wirt geht nicht vom Biss der Zecke oder der geringen Menge abgesaugten Blutes aus, sie kommt von dem Sekret durch welches der Parasit das abgesaugte Blut „frisch“, d.h. nicht geronnen hält. Dieses kann gefährliche Infektionskrankheiten auslösen. Einmal vollgesaugt lässt die Zecke von ihrem Opfer ab, fällt zu Boden und sucht sich ein „Verdauungsplätzchen“.
Da der Biss vom Menschen verspürt wird, ist die erste Reaktion, die Zecke zu entfernen, was jedoch bei weitem nicht so einfach ist wie man glaubt. Durch ihre Körperbeschaffenheit besitzt die Zecke einen sehr festen Vorderteil und eine weiche Fortsetzung in welcher sie das Blut aufbewahrt. Dieser Teil reißt meistens sofort ab, aber in der Haut des Opfers bleibt der gesamte Saugapparat mit den Sekretdrüsen stecken. Um diesen zu entfernen, ist zumindest eine gute Pinzette und Erfahrung notwendig. Am besten ist es aber, wenn man sofort zum Arzt geht und sich behandeln lässt. Nur ein Arzt kann feststellen, ob die Bisswunde infiziert ist und welche Behandlung angewandt werden muss.
Damit es gar nicht dazu kommt, meiden Sie die Stellen wo Schafe weiden, wo herrenlose Hunde sind und vor allem legen Sie sich nicht an solchen Plätzen einfach in das Gras: dieses sind die bevorzugten Lauerplätze der Zecken.
Hans Butmaloiu
Foto 1: Typischer Zeckenbiss: der gerötete Kreis fühlt sich leicht schmerzhaft, gehärtet und wärmer als die umgebende Hautpartie. Die Rötung kann mehrere Tage andauern und auch stark jucken.
Foto 2: Ungefähre Größe einer Zecke in Vergleich mit einem Streichholzkopf. Je nach Untergattung oder Geschlecht können die Größen jedoch seht unterschiedlich sein.
Fotos: Internet
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