Wandern
10.02.11
Wenn der Bär plötzlich auftaucht (II)
Bei einer unvorhergesehenen Begegnung mit einem Bären kann es vorkommen, dass dieser plötzlich sehr nahe ist. Wenn die Distanz zu ihm unter zwanzig oder sogar zehn Meter beträgt, wird es mehr als spannend. Aber auch in solch einer gefährlichen Lage ist es entscheidend, wie ruhig man dabei bleiben kann. Sich mit dem Bären anzulegen ist chancenlos. Weglaufen hilft kaum, denn trotz seiner Masse, kann ein Bär unwahrscheinlich schnell sein. Wenn man sehr nah an einem Haus oder vom Auto ist, erst dann kann die Flucht vielleicht lebensrettend sein. Und auf einen Baum zu klettern, ist eine verzweifelte Lösung, möglicherweise auch nicht die beste.
Das Aufrichten auf die Hinterbeine bedeutet nicht, dass der Bär besonders aggressiv geworden ist. Er will sich eher eine bessere Übersicht verschaffen und die Luft wittern. In dieser Phase könnte man (aber nicht in übertriebener Weise) auf sich aufmerksam machen; der Bär könnte kehrt machen, weil er sich nicht bedroht fühlt. Es kann auch zu Scheinattacken kommen: der Bär brummt oder faucht und rennt auf den Menschen zu, bleibt aber einige Meter vor ihm stehen. Bevor es zu einem echten oder vorgespieltem Angriff kommt, kann in letzter Minute ein Ablenkungsmanöver versucht werden. Eine auf den Boden weggeworfene Jacke oder ein anderer Gegenstand könnte das Interesse des Bären erwecken. Man gewinnt etwas Zeit und signalisiert ihm durch langsames Entfernen, dass auf ihn keine Gefahr zukommt. Gleich auf den Rucksack verzichten, könnte die falsche Lösung sein, weil der Rucksack in äußerster Not sich nützlicher erweisen kann. Ist es klar, dass der Bär angreift, so sollte man sich flach auf den Boden legen, mit dem Gesicht zur Erde und mit über den Nacken verschränkten Händen, vielleicht den Rucksack über den Kopf ziehen. So sind wichtige Körperteile halbwegs geschützt. Der Bär wird an dem anscheinend leblosen Körper herumschnuppern, ihn untersuchen und hoffentlich bemerken, dass dieser keinerlei Bedrohung für ihn darstellt. Wenn er sich davon macht, aber schon mindestens 50 Meter entfernt ist, sollte man aufstehen und sich, wohl mit schlotternden Beinen und rasendem Puls, aber dennoch ruhig entfernen.
Für jene die in Zelten übernachten und davon ausgehen, dass Meister Petz einen nächtlichen Besuch planen könnte, ist es angebracht, ihn nicht zusätzlich heran zu locken durch den Geruch von Lebensmittel oder auch anderer Gegenstände (Parfüm, Zahnpaste) die ihn neugierig machen. Am besten verstaut man die Nahrung in einem sicheren und widerstandsfähigen Behälter oder man hängt sie, in einem Beutel verpackt, in mindestens drei Meter Höhe zwischen zwei Bäume. Abfälle die der Bär verzehren könnte, sollten am besten vollständig verbrannt werden, wobei die Koch- oder Grillstelle mindestens 50 Meter vom Zelt entfernt liegen sollte.
Ralf Sudrigian
(Schluss)
In den Abendstunden sind die „Müllbären“ im Burggrund-Viertel weiterhin anzutreffen.
Foto: KR-Archiv
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