Wandern am Wochenende
20.01.11
Die Rosenauer Schauhöhle
Rund 3 km vom Stadtzentrum von Rosenau/Râsnov entfernt, auf der Straße die in die Schulerau führt (DN1E), wird auf die „Fundata“ benannte Höhle hingewiesen. Von da sind es noch rund 450m auf einem im Nebental neu angelegtem Forstweg bis zur Höhle. Diese neuste touristische Sehenswürdigkeit von Rosenau wurde im Dezember des Vorjahres eröffnet, nachdem im März desselben Jahres der Höhlenforscher Viorel Lascu ein Konzept für ihre Nutzung als Schauhöhle ausgearbeitet hatte. Die gesamte Investition betrug 300.000 Euro und wurde von der Firma E.M.S. Cave SRL getätigt, die heute die Höhle verwaltet. Sie ist mit LED-kalter Beleuchtung versehen, verfügt über metallene rostfreie Stiegen und Gelände, so dass sie problemlos auch von jenen begangen werden kann, die noch nie in einer Höhle waren. Der Eintritt beträgt 10 Lei für Erwachsene und 5 Lei für Kinder (Öffnungszeiten im Winter: 10 Uhr – 18 Uhr) wobei auch eine Führung gesichert wird.
Die Höhle ist nicht groß. In Luftlinie ist sie rund 150m lang, bei einem Höhenunterschied von 37m (zusätzliche Infos und Bilder auf www.pestera-fundata.valeacetatii.ro). Eine Besichtigung dauert knapp eine Viertelstunde. Beeindruckend ist dabei ein rund 40/30/20m großer gewölbter Saal wo auch Tropfsteinformationen bewundert werden können. Aus einer genauen, bildhaften Beschreibung des Schriftstellers Erwin Wittstock („Zur Entdeckung einer Tropfsteinhöhle bei Rosenau“, Neuer Weg vom 8. Juli 1955) erfahren wir, dass dieser Saal von seinen Entdeckern, Walter Riemesch und Wilhelm Riemesch aus Rosenau, „Wunderhöhle“ benannt wurde. „Die Tropfsteinbildungen verleihen in unserem an Höhlen nicht reichen Gebiet der 'Wunderhöhle' den Stempel des Besonderen, der erhöhten Bedeutung. Die ungelenkte Kerzenbeleuchtung ist schön, aber vom Zufall abhängig und doch nicht ausreichend, um die Gestalt des Höhlenbodens, die Höhe der Gewölbedecke im Mittelpunkt oder an ihrem höchsten Punkt und Anzahl und Lage der Stollen, die weiter in die Bergwand hineinführen, genau zu erfassen“, schreibt Erwin Wittstock.
Im genannten Artikel wird 1951 als Jahr der Entdeckung dieser Höhle verzeichnet. Den beiden jungen Vettern aus Rosenau war „ein Kessel“ aufgefallen. Nach einer verheerenden Flutwelle schlossen sie nicht aus, dass, die Wassermassen auch aus diesem Kessel stammen könnten. Auf den Spuren der Flut fanden sie dann einen der Höhleneingänge. Erst 1954 fand eine erste richtige Erkundung der Höhle statt. Diese Angabe findet sich auch in den Daten wieder, die „E.M.S. Cave“ in ihrer Höhlenbeschreibung nennt. Laut dieser Quelle wurde der Höhleneingang 1949 entdeckt, als das in der Höhle gestaute Wasser, vielleicht infolge eines Deckeneinsturzes, eine Druckwelle erzeugte, die einen „Propfen“ von Erde und Schlamm wegfegte und so den unteren Höhleneingang frei legte.
Ralf Sudrigian
Foto 1
Zu den Sehenswürdigkeiten bei Rosenau gehört nun auch die Schauhöhle.
Foto: Ralf Sudrigian
Foto 2
Der Eintritt zur Höhle erfolgt mit einer Metallmarke.
Foto 3
Die neuste Schauhöhle des Landes wurde in der Nähe von Rosenau eröffnet.
Fotos 2, 3: Waldemar Stadler
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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