07.07.11

Ausstellung des Ethnographie-Museums

Mit Konsequenz führt das Kronstädter Ethnographie-Museum die eigene Initiative fort, wichtige rumänische Familien aus der Oberen Vorstadt/Schei in Ausstellungen vorzustellen. Dabei geht es nicht nur darum, die Generationen einzelner Familien dem Museumsbesucher vorzustellen, sondern auf Traditionen und Brauchtum dieser Gemeinschaft einzugehen. Bekanntlich ist dieses auch eine sehr geschlossene rumänische Gesellschaft, später hinzu gekommene Anwohner werden nur schwer als „Fremdlinge“ akzeptiert.

Die am 21. Juni d.J. eröffnete Ausstellung  ist den Familien Polixenia Sasarman und Vili Gheorghe gewidmet. Außer den zur Schau gestellten Dokumenten, Familienfotos, persönlichen Gegenständen erhält man, anhand von Interviews in Film- und Tonaufnahmen mit betagten Gesprächspartnern als Nachkommen dieser Familien, Einsicht in das persönliche Leben, aber auch in die Beschäftigungen dieser Menschen, in ihr Mitwirken in der Gemeinschaft. Polixenia Sasarman (geb. 1923) berichtet über das Leben ihrer Urgroßmutter an Seite ihres arumunischen Ehegatten, Mihu Samargiu, ein bekannter Getreide- und Fischhändler im Schei. Vili Gheorghe, der am 2. Dezember 1927  geboren wurde, berichtet beispielsweise über seine von 1941 – 1947, bei der Firma J.L & A. Hessheimer verbrachten Lehrlingsjahre. Nach der Nationalisierung von 1948 ist er bis zur Funktion eines Generaldirektors  der Regionalfirma für die Verwertung von Gemüse und Obst aufgestiegen.

Über solche Erlebnisberichte informiert die Ausstellung im Volkskundemuseum. Dieses sind auch beachtenswerte Aussagen über die Beziehungen der Sachsen aus der Inneren Stadt mit den rumänischen Bewohnern der Oberen Vorstadt (Schei).

Dieter Drotleff  

Bei der Vernissage waren nicht nur Angehörige und Nachkommen jeweiliger Familien anwesend sondern auch viele Bewohner der Oberen Vorstadt, Ethnographen, Forscher.
Foto: der Verfasser