Welches ist das beste?
25.06.09
Man sagt, dass die Schüler in einem angenehmen Klima lernen sollen, aber es sind doch Meinungen dagegen. Rumänien und Deutschland haben beide ganz verschiedene Schulsystemen, aber nicht im Sinne der Struktur.
In Deutschland ist das staatliche Schulsystem in Primarstufe, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II gegliedert. Die Sekundarstufe I umfasst alle Schulformen bis zur Klasse 10 mit Ausnahme von Bildungsgängen an den beruflichen Schulen. Die Sekundarstufe II umfasst im Allgemein den bildenden Bereich, die Jahrgänge 11 bis 13 (gymnasiale Oberstufe) und schließt mit dem Abitur. Eine Unterrichtsstunde dauert 45 Minuten, während die Lehrer die Kenntnisse der Schüler, mündlich und ohne Noten zu geben, verifizieren. Die Fehler der Schüler werden konstruktiv für das Lernen genützt. Die Unterrichtsmethode ist pragmatisch orientiert; in einer entspannten Atmosphäre stellt der Lehrer Fragen zu einem bestimmten Begriff, wobei die Schüler antworten. In den Lehrplänen steht als Fertigkeit‚ „Medien nutzen und reflektieren“, wobei die Schüler, zwischen anderen Aufgaben, Formen der Dokumentation erproben sollen. Außerdem werden im Fremdsprachen-Unterricht zuerst die rezeptiven Fertigkeiten ausgebildet. Der Lehrer kann die Technik benützen, denn alle Räume sind mit den entsprechenden Materialien ausgestattet: Fernseher, smart-board (elektronische Schultafel), Projektor, usw. Während der Mittagspausen dürfen die Kinder, wenn möglich, fernsehen oder in der Kantine essen. Die Schulfächer sind nicht zu ermüdend wie diejenigen in Rumänien und die Lehrbücher enthalten viele Übungen dazu.
Leider bieten nicht alle rumänischen Schulen den Schülern solche Bedingungen, weil es meist an den entsprechenden Mitteln fehlt. Die Materialien sind unzureichend und die Technik fehlt in den meisten Klassen. Trotzdem müssen die Schüler immer mehr und besser lernen.. Die meist genutzten Lehrmethoden sind noch altmodisch: Der Lehrer diktiert und die Schüler müssen alles auswendig lernen; nur wenige Lehrkräfte lassen heutzutage den Schülern die Möglichkeit sich zu äußern und schlagen praktische Unterrichtsformen und -methoden vor. Die Schüler werden für ihre Fehler eher bestraft und die Beziehung Schüler – Lehrer ist zurückhaltend.
In beiden Ländern gibt es gute Schüler mit ausgezeichneten Ergebnissen, Schüler die, unabhängig von dem Schulsystem, Medaillen und zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben und Schülerolympiaden gewinnen und eine gute Allgemeinbildung besitzen. Aber die Frage bleibt doch: Welches Schulsystem ist das beste für die Zukunft der Kinder? Die interkulturelle Verbindung beider Lehrsysteme könnte die Antwort sein. Ein schöner Traum!
Andreea Podosu
Foto:Gymnasium Georgianum in Hildburghausen, wo Studierende der Kronstädter Germanistik im Rahmen des jährlichen Motivationsseminars am Sambachshof hospitieren durften.Foto: Andreea Podosu
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