Windenergie als Business
21.01.10
Die Dobrudscha bietet gute Voraussetzungen für Windparks
Im Bereich der Erzeugung von elektrischer Energie werden besonders viele Ressourcen in der Forschung eingesetzt, da die Kernkraftwerke ein hohes Risiko darstellen könnten und da Wärmekraftwerke zur Umweltverschmutzung beitragen.
Unter den alternativen Energiequellen scheint Windenergie besonders viel Potenzial in Rumänien aufzuzeigen, weil die Dobrudscha/Dobrogea als zweitbestes Gebiet in Europa- nach dem Norden Deutschlands - für die Verwertung des Windes gilt.
Die umgänglich „Windmühlen“ genannten Anlagen (in der Fachliteratur: Windenergieanlagen) sind schon in der Nähe der Küste des Schwarzen Meeres aufgetaucht, in Ortschaften wie Mihai Viteazu oder Fântânele.
Windenergieanlagen können auf zwei Arten benützt werden. Im ersten Fall werden sie zusammen mit Sonnenkollektoren aufgebaut, um isolierte Haushalte mit elektrischer Energie zu versorgen. Beide Anlagen sind notwendig, weil Energie auch an Tagen ohne Sonne oder Wind erzeugt werden soll. Im zweiten Fall werden die Windenergieanlagen in einem so genannten Windpark aufgebaut, um eine größere Leistung zu erzielen. Die erzeugte Energie wird durch einen Anschluss ins Netz des elektrischen Nationalbetreibers eingespeist, von wo sie zu den Haushalten der Gegend gelangt.
Als Windpark werden aneinander gereihte Windenergieanlagen bezeichnet, die elektrische Energie erzeugen. Ein Windpark kann „onshore“, also auf dem Land, oder „offshore“, auf dem Meer, errichtet sein. Ein Projekt für einen Windpark setzt zunächst die Identifizierung einer Fläche voraus, die sich für diesen Zweck eignet. Danach werden Messungen durchgeführt, durch welche die Windgeschwindigkeit, die Frequenz der Windrichtungen und die Intensität der Schallemissionen festgestellt werden müssen. Die Messungen dauern ein ganzes Jahr, weil Genauigkeit sehr wichtig ist. Die Verfehlung mit 10 Prozent des vorgesehenen Windgeschwindigkeitswertes führt zu einer Produktionsminderung bis zu 30 Prozent. Damit ein Windpark Gewinn erzielen kann, muss die durchschnittliche Geschwindigkeit wenigstens 6 m/s betragen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit entlang der Küste des Schwarzen Meeres beträgt 7-8 m/s.
Zu der Effizienz der Windenergieanlagen tragen die Größe der Schläger und der Typ des Konverters bei, welcher die kinetische Energie in elektrische Energie umwandelt. Deshalb ist die Auswahl der Windenergieanlagen wichtig. Man kann zwischen vielen Typen wählen, bei denen der Durchmesser des Rotors, die Höhe der Windenergieanlage, die Nennleistung usw. unterschiedlich sind. Was die Preise betrifft, kosten Second-hand-Windenergieanlagen 200.000-300.000 Euro, während neue Windenergieanlagen für Preise zwischen 900.000 und 1,8 Millionen Euro gekauft werden können.
Gemäß des Weltrats für Energie werden 74-82 Prozent der Investitionen für die Windenergieanlagen ausgegeben. Der Rest der Investition geht für den Fundamentbau, Kabelgraben, Beratung, Bau der Zufahrtsstraßen und Konzession oder Kauf des Landstückes.
Vom Augenblick, in dem man die Entscheidung trifft, einen Windpark zu bauen bis zum Abschluss des Projektes, vergehen gewöhnlich vier Jahre. Dieses dauert so lange, weil gegenwärtig die Lieferung der Windenergieanlagen eine zweijährige Wartezeit voraussetzt. Wenn alles wie geplant läuft, kann man mit einem Profit ab dem sechsten-achten Jahr nach Inbetriebnahme rechnen.
Es ist ersichtlich, dass die Errichtung eines solchen Projektes bedeutende Finanzierungsmöglichkeiten, internationale Kontakte und hoch ausgebildete Fachkräfte voraussetzt. Deshalb sind die meisten Windpark-Investoren in Rumänien große Unternehmen aus Deutschland, Italien und Dänemark. Außerdem gibt es diesbezügliche Partnerschaften zwischen rumänischen und ausländischen Unternehmen.
Monica Dragomir
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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