Zeit für Freude
04.02.10
Ferien! Alle warten auf sie. Sowohl die Kinder als auch die Eltern. Man darf sich erholen, schlafen, Ausflüge machen, mit den Freunden zusammen sein. Was also wichtig ist: man hat Zeit! Aber bestehen die Ferien wirklich nur daraus, freie Zeit zu haben? Bei den Schülern die Winter-, Semester-, oder Sommerferien und bei den Erwachsenen die Urlaubstage? Es passiert eigentlich oft, dass die Lehrer nach Schulbeginn meinen, die Schüler seien noch in den Ferien.
Ich bin der Meinung, dass man eigentlich wann immer Ferien haben kann. Das soll jetzt nicht heißen, dass man sich wann immer aus der Schule oder aus der Arbeit frei verlangen darf, sondern dass es um die innerlichen Ferien geht. Und ich glaube, sie wären für jeden sehr wichtig. Wenn man zum Beispiel für eine Woche Urlaub bekommt, ruht man sich von der ganzen restlichen Arbeit aus. So kann man sich aber auch innerlich „ausruhen“. Man kann die Ruhe für die Seele suchen.
Es ist so, dass es im Alltag sehr schwer ist, ruhig zu sein, gut und dankbar zu bleiben. Wir werden ständig herausgefordert, etwas Schlechtes zu denken oder zu sagen, und deshalb bewahren wir keine innerliche Ruhe. Aber dagegen kann man etwas Einfaches tun: Wir sollten versuchen, auf scheinbar unwichtige Sachen zu achten, auf solche, die wir jeden Tag sehen, aber eben wegen ihrer Banalität nicht mehr bemerken.
Zum Beispiel den Sonnenschein genießen, sich über die Blumen freuen oder die Vögel betrachten und sich dabei denken: Wohin fliegen sie wohl?
Genau so sollte man sich auf den Regen freuen, und nachher den Regenbogen bewundern, oder gleich hinaus laufen, nachdem es heftig zu schneien begonnen hat. Das gehört alles dazu, den wahren Sinn des Lebens zu erkennen. Und nicht die Tatsache, dass man arbeiten oder in die Schule gehen muss, sondern dass das Leben schön ist, mit allem, was im Laufe der Jahre passiert. Und dass wir einen Haufen Zeit für uns haben, Zeit für Freude, Ruhe und für das Gute in dieser Welt.
Durch all dieses können wir Ferien haben, einfach weit weg von allem sein, was uns nicht gefällt, weg von unseren Sorgen und Traurigkeiten. Nachher fühlen wir uns auf einmal besser, ruhiger. Und es sind kleine, ganz normale Sachen, die unser alltägliches Leben so sehr ändern können! Außerdem lassen wir das Schlechte in dieser Welt sein, indem wir auf das Schöne, Gute achten, und das macht uns, als Menschen, besser. So wie uns die Sonne in den Sommerferien erwärmt, wird unser Herz und unsere Seele von den schönen Kleinigkeiten des Alltags wärmer.
Petra Sârb
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
01.11.24
Interview mit Edith Schlandt anlässlich ihres 80 jährigen Geburtstags
[mehr...]
25.10.24
Abschluss der Restaurierungsaktion im Rahmen der Vortragsreihe „Kulturerbe hautnah“ öffentlich vorgestellt
[mehr...]